3. Sonntag im Jahreskreis | 22. Jänner 2023
Kommentar

Knotenpunkte und Netzwerke

Als ersten Leitsatz für unser kirchliches Handeln haben
wir uns im Zukunftsbild unserer Diözese vorgenommen: „Wir gehen vom Leben der Menschen aus.“ Besonders wollen wir unsere Aufmerksamkeit jenen Menschen zuwenden, die nicht regelmäßig am kirchlichen Leben teilnehmen. Das erfordert den Mut und die Fantasie, aus den gewohnten Geleisen auszubrechen und neue Wege zu beschreiten.

Jesus beginnt sein Wirken mit einem Ortswechsel. Kafarnaum dürfen wir uns zwar auch nicht gerade als Megacity und Hotspot der antiken Welt vorstellen, doch im Vergleich zu dem beschaulichen Nazaret ist es ein geschäftiger Verkehrsknotenpunkt an der Straße, die den See Gennesaret mit dem Meer verbindet, ein vielseitig vernetzter Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Völker, Kulturen und Religionen zusammenkommen. Jesus nimmt also diejenigen in den Blick, die noch keine Bekanntschaft mit dem Gott Israels gemacht haben, er sieht sich zu denen gesandt, deren Leben sich verdunkelt hat, die kein Licht sehen und nur ein Schatten ihrer selbst sind.

Sie sind wohl besonders empfänglich für seine Botschaft. Nur wer auf dem Weg, in Bewegung ist, kann umkehren. Nur wer sehnsüchtig Ausschau hält nach neuen Horizonten, kann das nahende Himmelreich wahrnehmen.

Als Mitstreiter sucht Jesus Menschen, die sich mit Knoten und Netzen auskennen. Sie
sollen ihre Fähigkeiten und ihre Erfahrung nun dafür nutzen, ein Netzwerk der Frohen Botschaft zu knüpfen, und mit Jesus neue Wege beschreiten.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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