Mission hier und anderswo | Teil 1
Den Auftrag Jesu erfüllen

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Br. Niklas Müller ist Diözesandirektor von Missio Steiermark und eröffnet diese Serie zu „Mission“ im Oktober – dem Monat der Weltmission. In den nächsten Wochen werden unterschiedliche Menschen hier von ihrer „Mission“ erzählen.

Warum ist das Wort Mission aus der Mode gekommen?
Weil vielen unbekannt ist, was damit gemeint ist. Einmal habe ich nach dem Begriff Mission im Internet gesucht und bin beim Film „Mission: Impossible“ gelandet. Da wurde mir eine große Herausforderung bewusst: Wenn ich von Mission spreche, denke ich an etwas anderes als die meisten meiner Mitmenschen. Ich denke an Positives. An den Versuch, eine gute Nachricht – das Evangelium – weiterzugeben. Wenn andere von Mission sprechen, denken sie oft an etwas ganz Anderes. Etwa an den genannten Film oder an Negatives, wie Kolonialisierung.

Was ist das Schwierige am Missionsbegriff?
Er wird oft missverstanden. Mission, wie wir sie als katholische Kirche verstehen, hat nichts mit Gewalt oder dem Aufzwingen eines Dogmas zu tun. Der Begriff Mission kommt aus dem Lateinischen und heißt „Sendung“. Als Christ bin ich von meinem Herrn gesendet. Gesendet, um in dieser Welt sein Evangelium zu verbreiten. Nach ein paar Jahren als Priester wird mir mehr und mehr bewusst, dass dies selten durch eine Predigt gelingt. Vielmehr gelingt es durch das Leben. Wer wie Jesus sein Leben verschenkt, bezeugt sein Evangelium. Hier fallen mir die Beispiele vieler Missionarinnen und Missionare ein, die bereit waren und sind, ein bequemes Leben in Europa zu verlassen, um ganz fremden Menschen zu dienen.

Wie kann man Mission heute verstehen?
Dabei hilft der Begriff Evangelisierung, der fast synonym mit Mission verwendet wird. Er macht deutlich, dass es bei Mission darum geht, das Evangelium allen Menschen zugänglich zu machen. Das geschieht durch Verkündigung – also durch das Sprechen über den Glauben – und durch das Zeugnis – das authentische Leben aus dem Glauben. Somit schließt Mission vieles mit ein.

Was ist der Beitrag von Missio – den Päpstlichen Missionswerken?
Pauline Marie Jaricot, die Gründerin von Missio, hatte vor 200 Jahren eine geniale Idee: Beten und Spenden. Also zu vertrauen, dass Gott am Werk ist, und gleichzeitig selbst aktiv etwas zu tun. Unsere Kirche wächst! Missio unterstützt die wachsende Weltkirche und ihren Einsatz für die Ärmsten, die Notleidenden und hilft Kindern in die Zukunft. Letztes Jahr konnten wir 660 Projekte in Zusammenarbeit mit unseren kirchlichen Partnern auf der ganzen Welt unterstützen.

Was heißt Mission für dich persönlich?
Zunächst eine Herausforderung: Selbst ganz vom Evangelium geprägt zu sein. Sozusagen mich selbst evangelisieren zu lassen. Dann kann ich erst missionarisch sein und versuchen, etwas beizutragen, dass die Kirche den Auftrag Jesu erfüllen kann: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung“ (Mk 16,15).

Unsere MissionarInnen unterstützen mit einer Spende an Missio Österreich:
IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500, Kennwort: Sonntagsblatt.

Br. Niklas Müller ist Diözesandirektor von Missio Steiermark. | Foto: Neuhold
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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