Kraft fürs Leben | Teil 07
... in der Gemeinschaft der Kirche

Als große Gemeinschaft Kirche erleben, wie hier beim Diözesanjubiläum 2018, stärkt das Miteinander und den Einsatz so vieler, die Kirche in Pfarren und kleinen Gemeinschaften als Halt und Stütze empfinden. 

 | Foto: Neuhold
2Bilder
  • Als große Gemeinschaft Kirche erleben, wie hier beim Diözesanjubiläum 2018, stärkt das Miteinander und den Einsatz so vieler, die Kirche in Pfarren und kleinen Gemeinschaften als Halt und Stütze empfinden.

  • Foto: Neuhold
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Ich trage meinen Teil dazu bei

Geben und Empfangen. Was gibt mir die Gemeinschaft der Kirche? Was kann ich der Gemeinschaft der Kirche geben? Dazu einige persönliche Erfahrungen.

Ich ministriere sehr gerne. Die Firmung ist ein wichtiger Schritt im Leben eines Jugendlichen. Die Firmung ist für mich eine bedeutende Stärkung in meinem Leben und erinnert mich an meine Beziehung mit Gott. Gott begleitet einen das ganze Leben lang, und und deswegen will ich gefirmt werden. Mein Leben in der Kirche wird bei mir vor allem durch das wöchentliche Ministrieren am Sonntag geprägt. Ich lerne so die Gemeinschaft der Kirche und auch die Pfarre besser kennen und verstehe auch den Gottesdienst besser.
Mein Ministrieren ist ein wichtiger Dienst bei der Feier der Sakramente. Ich ministriere sehr gerne und spüre, dass ich gebraucht werde und etwas zur Gemeinschaft beitragen kann. Wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene miteinander Gottesdienst feiern, ist die Kirche bunt und vielfältig. Oft werde ich als Jugendlicher von den älteren Menschen nach der Messe angesprochen. Sie sagen mir, dass sie sich freuen, dass ich da bin und ministriere. Das finde ich schön.
Benedikt Sohn, Schüler, Pfarre Graz-Kroisbach, Ministrant in Graz-St. Johannes

Halt im Leben. Die Gemeinschaft der Kirche gibt mir Halt in meinem Leben. Sie begleitet mich schon von Klein auf. In schweren Zeiten trägt, schützt und tröstet sie mich. In guten Zeiten bietet sie mir viele Chancen, das Leben, das Miteinander zu feiern und dafür dankbar zu sein. Als Glaubende sind wir gemeinsam unterwegs, teilen Freud und Leid, beten füreinander und segnen einander, damit das Leben gut gelingen kann. Jesus hat den Menschen mit all seinen Sorgen, Nöten und Freuden wahrgenommen. Das ist auch meine Aufgabe als Schwester, als Lehrerin: Jesus im Alltag, in der Schule, in den jungen Menschen zu suchen und zu sehen.
Ein gutes Miteinander gelingt dann sehr gut, wenn ich meinen Teil dazu beitrage. So versuche ich meine mir von Gott geschenkten Talente in die Kirche einzubringen: durch mein Gebet, bei der täglichen Arbeit mit jungen Menschen in der Schule, im Miteinander mit den Menschen, denen ich täglich begegne. Ich kann den Menschen zuhören, ihnen das Gefühl geben, für sie wirklich da zu sein. Die Corona-Zeit hat mir zudem viele Möglichkeiten gegeben, mit meiner Querflöte in einem wunderbaren Musikteam Gottesdienste, vor allem in Graz-St. Johannes, mitzugestalten. Es ist mir auch immer wieder ein großes Anliegen, gerade bei Begräbnissen und beim Totengedenken Menschen mit meiner Musik zu unterstützen. In schweren wie in festlichen Zeiten kann Musik den Menschen den Himmel öffnen.
Sr. Mag. Angela Schlager (Ursulinen), Lehrerin, Pfarre Graz-St. Leonhard

Großartig, was da wächst. Gemeinschaft der Kirche durfte ich mein ganzes Leben hindurch sehr positiv als Gemeinschaft in Pfarrgemeinden und an meinen Wohnorten erfahren. Dabei schätze ich die gemeinsame Feier der Liturgie besonders, weil zu ihr Menschen aus verschiedenen Gruppen der Pfarre und mit unterschiedlichen Zugängen zur Kirche zusammenkommen, um ihre Gemeinschaft mit Jesus Christus zu stärken. Ich finde es immer wieder großartig, was daraus wächst: Freundschaft und gegenseitige Unterstützung, vielfältiger Einsatz bei unterschiedlichen Projekten für Menschen hier bei uns und auf der ganzen Welt. Daneben ist es mir wichtig, Gemeinschaft der Kirche möglichst groß zu denken, als Weltkirche und als die Zeit übersteigende Verbindung aller Getauften. Das hilft mir auch, auf ein Neu-Werden von Kirche zu hoffen, wo Missstände und veraltete Strukturen den Blick auf das wertvolle Wirken der Kirche verdunkeln.

Mein Beitrag zu dieser Gemeinschaft ist mein Da-Sein und Mittun in der Pfarrgemeinde entsprechend meinen Möglichkeiten. Derzeit gestalte ich als Kantorin Sonntagsgottesdienste mit und bin Leiterin von Wort-Gottes-Feiern. Ein besonderes Anliegen ist mir auch die Verbindung unter den Konfessionen. Ich beteilige mich an einer Gebetsgruppe, die sich in der Schulzeit jeden Mittwoch zu einem ökumenischen Abendlob trifft. Hier und auch sonst möchte ich mit meinem Gebet, mit meinem Interesse, auch mit meiner Kritik etwas für das Geschenk „Glauben“ zurückgeben.
Mag. Ulrike Rappitsch, AHS-Lehrerin,Pfarre Fürstenfeld

Gemeinschaft in der Pfarre bedeutet für mich:
Ein Stück Heimat zu haben.
Schöne Gemeinschaftserlebnisse und Freundschaften als Schatz für mein Leben zu bekommen.
Lebensgeschichten miteinander zu teilen.
Sich über das Leben und den Glauben auszutauschen.
Einander bei den kleineren und größeren Aufträgen des Lebens zu begleiten.
Miteinander Pfarrleben und Kirche zu gestalten.
Impulse für mein Leben zu bekommen.
Freude in den Begegnungen zu erleben.
Miteinander Gottesdienst und Feste zu feiern.
Glauben leben lernen.

Was kann ich einbringen:
Mein Menschsein.
Meine Bereitschaft, mitzuhelfen, Lernende zu bleiben.
Meine Talente und Fähigkeiten.
Meinen Glauben an einen liebenden Gott und die Kraft der Menschen.
Mein Vertrauen, gemeinsam etwas bewegen zu können.
Meine Liebe zu meinem Gott und zu den Menschen.
Mein Verständnis füreinander.
Mein Da-Sein für die Menschen und die verschiedenen Aufgaben.
Meine Erfahrungen.
Meinen Mut, mich einzulassen.
Meine Offenheit für das, was gerade gebraucht wird und was sich weiterentwickeln soll.
Mein Vergeben.
Mein Annehmen, dass alles gut ist, wie es ist.
Maria Egi, Hortpädagogin, Pfarre Graz-Puntigam

Die Fragen stellte Herbert Messner.

Aus dem Erfahrungsschatz der Kirche

„Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt."
Apostelgeschichte 4,32.34a

„In eurer Eintracht und zusammenklingenden Liebe ist Jesus Christus wie ein Lied. Ihr sollt zum Chore werden, der in Einmütigkeit zusammenklingt, Gottes Melodie aufnimmt und einstimmig dem Vater durch Jesus Christus lobsingt.“
Ignatius von Antiochien († um 117), in einem Brief an die Christengemeinde in Ephesus

„Christus lieben und die Kirche lieben, das ist eins.“
Frère Roger Schutz († 2005), Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé

LINKS & TIPPS

  • www.katholische-kirche-steiermark.at
    Informationen über die Diözese, die Pfarren, die Feiern der Sakramente, Rat und Hilfe und Kultur. 
  • Die Homepage Ihres Seelsorgeraumes oder Ihrer Pfarrgemeinde.
    Aktuelles aus dem Pfarrleben und Möglichkeiten zum Mittun.
Als große Gemeinschaft Kirche erleben, wie hier beim Diözesanjubiläum 2018, stärkt das Miteinander und den Einsatz so vieler, die Kirche in Pfarren und kleinen Gemeinschaften als Halt und Stütze empfinden. 

 | Foto: Neuhold
In der Osternacht. Benedikt Sohn (mit der Osterkerze) zusammen mit seinen Schwestern beim Ministrantendienst.  | Foto: privat
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ