Ligist

Das Zusammenspiel üben

Orgelweihe nach einer umfassenden Restaurierung.

„Die Freude am Herrn ist eure Stärke“, hieß es in der Lesung am Sonntag des Wortes Gottes, 23. Jänner. In der weststeirischen Pfarrkirche Ligist wurde diese Freude besonders hörbar. Nach einer Generalsanierung erklang die Orgel wieder zur Ehre Gottes und zur Freude der feiernden Gemeinde. Verbunden damit war die herzliche Freude über den Besuch von Bischof Wilhelm Krautwaschl, der zur Orgelweihe gekommen war.

Mit der Bauweise der Orgel verglich der Bischof das Leben in einer Pfarre. Jede Pfeife hat ihren eigenen Ton, jedes Register seine Klangfarbe, so wie die Menschen verschiedene Eigenschaften haben. Aber „erst im Miteinander zwischen den Einzelnen und den unterschiedlichen Charakteren ist die Orgel das Instrument, das wir uns ersehnen“. Mit seinem Dank für den Einsatz zur Erneuerung der Orgel verband Bischof Krautwaschl die aktuelle Bitte: „Lernen wir immer mehr und neu, gerade angesichts der herausfordernden Zeiten, in denen wir uns derzeit befinden, das Zusammenspiel zwischen Einzelnen und seinen beziehungsweise ihren Interessen wie auch des Gemeinsamen, indem wir – vielleicht neu, vielleicht intensiver – aufeinander hören lernen.“ Genau das meine auch Papst Franziskus mit dem Synodalen Prozess.

1905 hatte Konrad Hopferwieser für Ligist eine Orgel mit elf Registern gebaut. Die heutige Orgel mit 16 Registern aus dem Jahre 1960 stammt vom Orgelbauer Karl Krenn. Große Mängel wie starke Verunreinigung, Holzwurmbefall, brüchige Elemente und Verschleiß machten sie nun nicht mehr bespielbar. Für die fachgerechte Sanierung sorgte das Team von Orgelbauer Drago Lukman.

Nach der Segnung durch den Bischof brachte Martin Berger die Orgel mit dem Gloria wieder zum Klingen. Prof. Karl Farmer dankte unter anderen Initiator Prof. Nono Schreiner, dem Wirtschaftsrat, den OrganistInnen, allen Planenden, Mithelfenden und Spendenden sowie den Gemeinden Ligist und Krottendorf-Gaisfeld mit ihren Bürgermeistern. Dankbar wurde auch des verstorbenen Pfarrers Rupert Rechberger gedacht, dessen sorgsame Wirtschaftsführung die Sanierung aus dem Pfarrbudget ermöglicht hatte.