Vorgestellt
Nenad Polgar, Moraltheologe

Foto: privat

„Als Kroate ist es fast unmöglich, dem Thema Fußball gegenüber gleichgültig zu sein“, lacht Univ.-Prof. Dr. Nenad Polgar nach dem 3. Platz bei der Weltmeisterschaft. „Nachdenklicher“, nach der WM, meine er aber auch, „dass wir diesem Thema in meinem Land viel zu viel Raum geben.“ Seit 1. Juli wirkt Nenad Polgar als Professor am Institut für Moraltheologie der Universität Graz.

Quasi in der „Nachbarschaft“ von Graz, nahe Varaždin im nördlichen Teil Kroatiens, wuchs das am 13. Mai 1982 in Čakovec geborene „Arbeiterkind“ auf. Die Eltern, Elektriker und Floristin, gaben ihm den Namen „Nenad“. Er bedeute „unerwartetes oder überraschendes Kind“, nur wörtlich übersetzt „keine Hoffnung“.

Nach dem Diplomstudium der Philosophie und Theologie in Zagreb unterrichtete Nenad Polgar an Grundschulen; ehrenamtlich war er bei der Caritas aktiv. Im belgischen Leuven widmete er sich bis 2012 in seiner Dissertation dem Thema Homosexualität, einem „sehr sensiblen Bereich menschlichen Lebens“. Sexualethik werde auch in Graz ein „interessantes Arbeitsfeld“ sein.

Zur Ethik in der Zahnmedizin lehrte der Theologe fünf Jahre an der Universität Zagreb. An der Uni Wien verfasste er zuletzt als Universitätsassistent seine Habilitation über „in sich schlechte Handlungen“. In Graz könnte sich der Professor „vorstellen, ein Leben lang zu leben“. Im Herbst 2023 wird der Züchter von exotischen Pflanzen, der auch gern liest und sich „am Abend manchmal einfach einen Film ansieht“, heiraten.

JOHANN A. BAUER

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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