Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wozu brauchen wir heuer den Geist?

Die neun Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten erinnern an das Warten auf den Heiligen Geist. Jünger und Jüngerinnen Jesu zogen sich für einige Tage zurück, versammelten sich zum Gebet, wählten mit Matthias den Ersatzmann für Judas im Apostelkollegium. Die Gebetsform der Novene leitet sich davon ab – ein neuntägiges Gebet mit einem bestimmten Anliegen. Und für unseren Synodalen Prozess sind diese Tage auch ein wichtiges Vorbild.

Wenn wir zum Heiligen Geist beten oder ihm Lieder singen, beginnt dies oft mit dem sehnsüchtigen Ruf: „Komm!“ Komm, Heiliger Geist! Komm, Schöpfer Geist! Komm, ach komm, du Tröster mein! Komm, Heilger Geist, der die Nacht durchbricht! Es ist so ähnlich wie im Advent, wo wir das Kommen von Jesus freudig und sehnsüchtig erwarten. Welche Bitte haben wir heuer an den Heiligen Geist? Wofür soll er vor allem kommen?

Ein alter Pfingstgesang aus der Zeit um 1200, den wir dem damaligen Erzbischof von Canterbury Stephen Langton verdanken, hat da Ideen. Er nennt den Geist Vater aller Armen und höchster Tröster in der Zeit. Er bittet den Geist, in der Unrast Ruhe und in der Hitze Kühlung zu schenken, Dürrem Leben einzugießen, Krankes zu heilen, Erstarrtes zu lösen.

Diese Gaben des Geistes brauchen wir wohl in Zeiten, wo Armut und Unfrieden die Welt bedrohen, Stress und Hektik oder Resignation die Menschen befallen und in der Kirche manches verdorrt oder erstarrt scheint. Der belebende Geist Gottes tut allen gut.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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