Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Send-uns-Feier? Gar nicht so falsch

Da wir uns sehr bemühen, das Sonntagsblatt für unsere Leserinnen und Leser möglichst fehlerfrei zu gestalten, gehört das Korrekturlesen zu unserer täglichen Arbeit. Durch diese Gewohnheit fallen auch manchmal Fehler auf bei Texten, die uns zugesandt werden. Da fand ich kürzlich einen netten Fehler. Bei einem Programm zur Sendungsfeier der Pastoralreferentinnen und -referenten fehlte im Wort „Sendungsfeier“ der Buchstabe „g“. Somit war zu lesen: Send-uns-Feier.
Eigentlich klingt das persönlicher. Send uns! Auf uns kommt es an. Wir werden gesendet. „Hier bin ich, sende mich!“ hatte einst der Prophet Jesaja ausgerufen, überwältigt von einer Begegnung mit Gott.
Sendung ist eben mehr als ein Teil des Fernsehprogramms. Wenn Gott sendet, sendet er persönlich. Eine Fernsehsendung setzt Empfangsbereitschaft voraus. Wenn Gott sendet, setzt das Bereitschaft zum Gehen und zum Tun voraus.
Nicht jede Sendung wird extra gefeiert wie die unserer Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten. Die ständige Sendungsfeier für die Getauften und Gefirmten ist der Sonntagsgottesdienst. Er rüstet uns aus mit der Erfahrung von Gemeinschaft, mit dem Wort Gottes und mit der Begegnung mit Christus in der Eucharistie. So ausgerüstet, werden wir am Schluss gesegnet und gesendet.
Wir kriegen am Ende der Messe kein Zertifikat, wohin und zu wem Gott uns sendet. Die täglichen Begegnungen zeigen uns, wer von uns Freude, Aufmerksamkeit, Geduld und Ermunterung braucht.

Chefredakteur Herbert Meßner

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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