Mutworte - Sarah Knolly
Mama-Herzen

Foto: Neuhold

Mein Mann und ich fragen gerne unsere Töchter, wie ihr Tag war. Das haben wir schon gemacht, als sie noch in den Kindergarten gegangen sind. Das ist zwar schon ein paar Tage her, aber das ehrliche Interesse hinter dieser so banal klingenden Frage ist dasselbe geblieben. Oft gab oder gibt es ein „Ok“ oder „Ganz gut“, in das wir als Eltern dann viel hineininterpretieren könn(t)en. An manchen Tagen sind die Berichte dann aber so detailliert, dass wir am Ende nicht mehr wissen, was die drei am Beginn ihrer Ausführung gesagt haben.

Mittlerweile fragen uns unsere Töchter gerne, wie unser Tag war und was wir gemacht haben. Aber einsilbige Antworten hören die Mädels nicht so gerne. Vor allem dann nicht, wenn mein Mann oder ich eine berufliche Fortbildung oder ein Austauschtreffen mit KollegInnen hatten. Da muss es dann bitte schon genau sein: Wer war da? Was wurde gemacht? Wie war es? Und was gab es zu essen?

So auch gestern. Nach unserem „Regionalen Kirchenentwicklungstag der Region Obersteiermark West“ durfte ich mich über das Interesse meiner Kinder freuen (vielleicht lag der Fokus aber auch etwas mehr auf der letzten Frage…) und habe all ihre Fragen beantwortet. Klingt jetzt gar nicht so spannend oder erMUTigend, richtig?

Aber mein Mama-Herz sieht das ganz anders. Natürlich, denn Mama-Herzen schlagen eh immer in einem anderen Takt. Ich kann gar nicht detailliert und präzise sagen, warum mir diese Begebenheit aus unserem Familienalltag so viel Mut gibt. Aber er ist da. Einfach so. Wegen einer simplen Frage.

Sarah Knolly ist Pastoralreferentin in der Obersteiermark, Dipl. Erwachsenenbildnerin und dreifache Mama.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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