Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das Adventlicht geht in die Verlängerung

Heuer darf auch die vierte Adventkerze eine ganze Woche lang brennen. Die Adventzeit, die immer vier Sonntage vor Weihnachten umfasst, hat in diesem Jahr ihre längstmögliche Dauer. Nächstes Jahr wird es die kürzestmögliche sein, die der vierten Kerze nur einen Tag Licht vergönnt.

Vielleicht brauchen wir auch gerade heuer mehr Licht gegen die Dunkelheiten. „Auf, auf, ihr Herzen, und werdet licht“, singen wir in der vierten Strophe des Liedes, das uns den lieben Advent ansagt. Und die Strophe begründet diese Aufforderung mit der Zusage: „Gott selber wird kommen, er zögert nicht.“

Schweigt Gott heute? Bleibt er aus? Bange Fragen könnten uns beschleichen, wenn Krisen nicht enden und Friedensvisionen nicht eintreten wollen. Gott zögert nicht, Gott ist im Kommen, widerspricht unser Lied standhaft. Wir brauchen diese Ermutigung sehr. Das Kommen Gottes geschieht freilich nicht so datumsgemäß wie die Feier von Weihnachten. Vielleicht brauchen wir die Botschaft des Advents heuer sogar länger als vier Wochen. Wir brauchen Menschen, die anderen durch ihre Aufmerksamkeit und Zuwendung vermitteln, dass sie nicht vergessen sind, dass Gott in unsere und speziell in ihre dunkle Welt kommen will.

Ein großer Beter, wahrscheinlich nicht Franz von Assisi, nimmt uns in den Dienst des kommenden Gottes: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens: dass ich liebe, wo man hasst; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.“

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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