Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Am Anfang stand ein Kreuzweg

Der gute Jesus von der Felsenhöhle. Das ist die Übersetzung von Bom Jesus da Lapa. Diese brasilianische Diözese feierte im Februar ihren 60. Geburtstag. Seit dem 800. Geburtstag der steirischen Diözese 2018 ist sie eine unserer Partnerdiözesen.

Viel älter als die junge Diözese ist an diesem brasilianischen Ort die Wallfahrt. 1691 hatte sich dort Francisco de Mendonça Mar niedergelassen. Am Anfang dieses Heiligtums stand eine Demütigung. Francisco hatte als Maler einen großen Auftrag bekommen. Statt einer Anzahlung wurde er ins Gefängnis gesteckt und grausam ausgepeitscht. Dem tief Gekränkten riet jemand, dies als sein Kreuz auf sich zu nehmen. Daraufhin nahm Francisco wirklich ein Kreuz und ging damit etwa 1000 Kilometer bis zu dieser großen Höhle. Dort lebte er als Einsiedler, wurde aber zu einem gesuchten Ratgeber und heilenden Menschen.

Seither wird diese Höhle mit vielen Grotten und Kapellen von unzähligen Pilgernden aufgesucht. Zum Dank für Gebetserhörungen haben die Menschen alle möglichen Gegenstände hingetragen. Die Höhle ist der geistige Mittelpunkt unserer Partnerdiözese im brasilianischen Bundesstaat Bahia.

Am Anfang stand ein Kreuzweg. Eine tiefe Demütigung verwandelte sich in heilsame Begegnung. So wie beim schwer gedemütigten Jesus am Kreuz. Wenn wir in der Fastenzeit den Kreuzweg gehen und beten, möge er die ersten Schritte zu einem Heilsweg bedeuten.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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