Zwischen Gott und Welt

P. Josef Höller wurde als Hausherrn das Buch überreicht. | Foto: Neuhold

Das Heilige. Buchpräsentation und Diskussion über die Relevanz von Theologie und Kirche.

Am „Tatort“ wurde am 25. September das Buch „Zwischen Gott und Welt: das Heilige“ präsentiert. Im Franziskussaal des Grazer Franziskanerklosters hatte sich im Oktober 2022 eine Fachtagung mit der Bedeutung des „Heiligen“ beschäftigt. Der im Tyrolia Verlag erschienene Band („Theologie im kulturellen Dialog“ 42) fasst die damaligen Beiträge zusammen. Philosophisch, biblisch, liturgisch und dogmatisch nähern sie sich dem Heiligen und gehen auch auf heilige Orte oder Personen ein. Die Grazer Theologische Fakultät und die Franziskanerprovinz Austria und Südtirol hatten die Tagung veranstaltet.
Als Begriff ist das Heilige geläufig, als Wirklichkeit entschwindet es der Wahrnehmung. P. Willibald Hopfgartner, mit Dekan Pablo Argárate Herausgeber des Buches, umreißt das Thema. Das Heilige steht heute zwischen Ehrfurcht und kritischer In-Frage-Stellung.

Nach einem Einblick in die Inhalte des Buches durch Dekan Pablo Argárate stellt Moderator Henning Klingen von „Kathpress“ improvisierend ein Podium für eine Diskussion zusammen. Ist Theologie heute noch relevant, fragt er provozierend angesichts schwindender Studierendenzahlen.
Religion ist nie verschwunden, hat sich aber verändert, meint die Dogmatikerin Sibylle Trawöger. Die religiösen Traditionen hätten sehr viel Lebensdienliches in sich, das in einer passenden Sprache zu vermitteln wäre.

P. Willibald Hopfgartner würde sich mehr um die Glaubenserfahrung sorgen und hält die persönliche Begegnung für entscheidend, aber auch die Beschäftigung mit Literatur.
Der Religionswissenschaftler Franz Winter sieht die Theologie noch sehr lebendig. Eine große Herausforderung sei, dass viele Menschen faktisch ohne religiöse Vollzüge leben.
Dekan Argárate fordert einen Blick über den deutschsprachigen Raum hinaus.
Moderator Henning Klingen empfiehlt Theologie und Kirche: Kein Kulturpessimismus. Kein Nachplappern anderer Positionen. Mehr Selbstbescheidung im Anspruch. Mehr Wissenschaftskommunikation. Öffentlichkeit.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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