Graz
Wolfgang-Pucher-Gasse

Ein Wunsch im Testament von Pfarrer Pucher war es, das Straßenschild „Heßgasse“ soll mit ihm begraben werden. | Foto: Neuhold
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Grazer Gasse wird nach „Vinzi-Pfarrer“ benannt.

In Graz wird bald eine Straße den Namen des im vergangenen Jahr gestorbenen „Vinzi-Pfarrers“ Wolfgang Pucher (1939-2023) tragen. Der Grazer Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Neubenennung der einstigen Heßgasse im Stadtbezirk Lend als „Wolfgang-Pucher-Gasse“.

Die frühere Heßgasse, die Mitte der 1980er Jahre in die Laudongasse eingegliedert wurde, ist mit dem Leben von „VinziWerke“-Gründer Pucher eng verbunden. In der Gasse waren in den 1970er-Jahren mehrere Delogiertenhäuser, deren Bewohner sich der Priester annahm. Nach Puchers plötzlichem Tod im Juli 2023 wurde auf seinen im Testament geäußerten Wunsch hin das Straßenschild der Heßgasse in sein Grab mit hineingelegt.

„Wolfgang Pucher hat ein großes Erbe der Menschenfreundlichkeit und der Hilfe für alle hinterlassen“, teilte die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr zum Gemeinderatsbeschluss über die Straßenbenennung mit. Daran wolle die Stadt Graz mit der Benennung der Gasse, mit der Pucher so eng verbunden gewesen sei, erinnern.
In dem kurzen Straßenstück befanden sich früher vier sogenannte Delogiertenhäuser der Stadt Graz, in denen 800 Menschen, davon 200 Kinder lebten; Betroffene mit dieser Adresse waren bei Behörden und Institutionen stigmatisiert. „Nach einem Besuch aller Wohnungen wusste ich: Die brauchen mich“, sagte Pfarrer Pucher einmal in einem Interview mit dem „Sonntagsblatt“.

Die Delogiertenhäuser befanden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu seiner damaligen Pfarre. Ein erster Schritt, den er erwirkte, war, die 50 Zentimeter hohe Schrift „Delogiertenwohnheim der Stadt Graz“ an der Fassade entfernen zu lassen. Heute befinden sich in den Gebäuden Einrichtungen für betreutes Wohnen.
Die von Pfarrer Pucher gegründeten VinziWerke unterstützen seit den 1990er-Jahren Menschen, „die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben“, wie er selbst in mehreren Interviews erklärte.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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