Seelsorge
Kirche im Aufbruch

Markus Pühringer von der Diözese Linz (links) bei der Präsentation von gelungenen Beispielen aus der Citypastoral. Die Tagung des NCÖ begann in der Grazer Pfarre Schmerzhafte Mutter in der Mariengasse. | Foto: Neuhold
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Beispiele für missionarische Seelsorge in den Städten.

„Unserer katholischen Kirche fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläubigen. Unserer katholischen Kirche fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können. Das ist ihr derzeit schwerster Mangel.“ So lautet eine Einschätzung des emer. Bischofs von Erfurt, Joachim Wanke, für die Kirche in Deutschland. Bei einem Treffen des „Netzwerk Citypastoral Österreich“ (NCÖ) am 2. März in Graz gehörte dieser Satz zu den Impulsen, die der Innsbrucker Bischofsvikar Jakob Bürgler den Versammelten mit auf den Weg gab. In der Grazer Marienpfarre stellten Verantwortliche der Citypastoral aus ganz Österreich gelungene Beispiele vor. Citypastoral bietet Menschen in Städten Räume zum Verweilen, zur Information, zur Auseinandersetzung mit religiösen Fragen, zu seelsorglichen Gesprächen, Gebet und Meditation an. Unter dem Motto „Kirche im Aufbruch“ ging es um missionarische Pastoral.

Einige Grundsätze dafür zählte Bürgler auf: Die Ungesichertheit wählen. Nicht nur Leute in die Kirche einladen, wo ich auf der gesicherten Seite bin, sondern hinausgehen zu den Menschen, wo sie auf der gesicherten Seite sind. – Nicht 100 Prozent der Arbeitskraft kirchlich Mitarbeitender für 10 Prozent der Katholikinnen und Katholiken einsetzen, sondern auch die anderen 90 Prozent im Blick haben. – Menschen aufsuchen, die nicht am Pfarrplatz sind; nicht nur für jene da sein, die sich im Gewachsenen wohlfühlen und manchmal unbewusst eine ausgrenzende Gemeinschaft leben. – Nicht alles im Griff haben, kontrollieren und administrieren wollen. Kontrolle loslassen und schauen, wohin der Heilige Geist uns führt. – Kein neues Dokument verfassen, Taten setzen statt ständiger Besprechungen. – Auch von (scheinbar) Ungläubigen oder von Armen lernen.

In Graz besuchten die Verantwortlichen für Citypastoral die Pfarrkirche St. Andrä, das Kulturzentrum bei den Minoriten (Kultum) und das Kircheneck in der Herrengasse, eine Anlaufstelle für Menschen, die Information und Begleitung im Sinne von Glaube, Kirche und Seelsorge brauchen. Sie trafen das Stadtkirchenteam Graz, die Caritasdirektorin Tödtling-Musenbichler und Bischof Krautwaschl.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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