Caritas
Kindheit im Krieg

Besonders schwer unter dem Krieg leiden die Kinder. Das erlebte Caritas-Österreich-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler (Mitte) bei ihrem Besuch in der Ukraine. Viele Caritas-Projekte helfen mit, den Kindern trotzdem Hoffnung zu geben. | Foto: Thomas Seifert/Caritas
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  • Besonders schwer unter dem Krieg leiden die Kinder. Das erlebte Caritas-Österreich-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler (Mitte) bei ihrem Besuch in der Ukraine. Viele Caritas-Projekte helfen mit, den Kindern trotzdem Hoffnung zu geben.
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Caritas-Delegation mit Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler besuchte die Ukraine und berichtet von Solidarität, die stark macht.

Weil unter Trümmern auch die Kindheit begraben wird“ steht über der aktuellen Kinder-Kampagne der Caritas (S. 12/13 in Nr. 6). Schwerpunktland ist die Ukraine, wo mindestens fünf Millionen Kinder direkt vom Krieg betroffen sind. Nur etwa 30 Prozent könnten derzeit laut Caritas eine Schule besuchen. Caritas-Österreich-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler und Caritas-Auslandshilfechef Andreas Knapp haben kürzlich die Region Kiew und die Westukraine besucht, um sich vor Ort persönlich ein Bild von den unterstützten Caritas-Projekten zu machen.

Ein vergessener Krieg? „Auch wenn im Westen nicht mehr so viel darüber berichtet werde, „dieser Krieg geht weiter, es wird heftig gekämpft, Russland überzieht die gesamte Ukraine mit Raketenangriffen“, sagte die ukrainische Caritas-Präsidentin Tetiana Stawnychy im Kathpress-Interview in Kiew. Die Caritas versuche nach Kräften, den binnenvertriebenen, ausgebombten und schwer traumatisierten Menschen zu helfen. Ohne die Hilfe der Partner aus dem Westen wäre dies nicht möglich, unterstrich die ukrainische Caritas-Präsidentin und bedankte sich bei allen Spenderinnen und Spendern aus Österreich: „Eure Solidarität und Hilfe macht uns stark.“

Die Hilfe der Caritas geschehe in den östlichen, kriegsnahen Gebieten mit Lebensmitteln, Medikamenten, mit der Errichtung von Schutzunterkünften oder der Bereitstellung von Heizmaterial; in den anderen Gebieten auch mit längerfristigen Projekten wie psychosozialen Diensten. Besonders schwer hätten die Kinder unter dem Krieg zu leiden, so Stawnychy.

Davon erzählt Vera Koshil, Leiterin des Kinderzentrums „Fonds Aspern“ in Kiew, wo Waisenkinder oder Kinder aus schwierigen Verhältnissen leben, außerschulische Aktivitäten und Psychotherapie erhalten. Doch Tod, Not und Elend können jede Minute zuschlagen; nicht nur an der Front im Osten; sondern prinzipiell an jedem Ort im ganzen Land. Die russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen haben zuletzt wieder zugenommen. „Erst gestern wurde wieder ein Wohnhaus in Kiew getroffen“, berichtet Vera. Es gab Tote und Verletzte.

Auch das Team rund um Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler erlebte bei ihrem Aufenthalt in der Ukraine Bombenalarme und das Warten im Bunker. Im Interview mit der Kleinen Zeitung (11.02.) berichtete sie: „Während wir sicher ... warten konnten, wurden draußen Menschen getötet. Das danach zu hören, führt den brutalen Kriegsalltag vor Augen.“ Ein Alltag, in dem es Vera Koshil schwer fällt, den Kindern Geborgenheit zu vermitteln: „Wir sprechen über Hoffnung, und plötzlich geht wieder der Alarm los, und wir müssen in den Keller.“

Wir helfen
Hilfe für Menschen in Not leistet die Caritas Steiermark seit mittlerweile hundert Jahren. Ihre Spende unterstützt unter anderem Kinder in der Ukraine: AT08 2081 5000 0169 1187, Kennwort: Kinder in Not; oder online: www.caritas.at/spenden

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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