Weltsynode
Erneuerung gefordert

Bis zum 15. August sollen alle Berichte der Bischofskonferenzen weltweit beim römischen Synodensekretariat einlangen. Danach folgt die kontinentale Phase der Weltsynode, die im Oktober 2023 mit einem weltweiten Bischofstreffen zu Ende geht. | Foto: synod.va
  • Bis zum 15. August sollen alle Berichte der Bischofskonferenzen weltweit beim römischen Synodensekretariat einlangen. Danach folgt die kontinentale Phase der Weltsynode, die im Oktober 2023 mit einem weltweiten Bischofstreffen zu Ende geht.
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Bischofskonferenz veröffentlicht nationale Zusammenfassung der Rückmeldungen aus den deutschen Diözesen.

Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte kürzlich die nationale Zusammenfassung der Befragungsergebnisse zur laufenden Weltsynode der katholischen Kirche. Darin finden sich zahlreiche Aufrufe zu Reformen, aber auch eine kritische Bestandsaufnahme der aktuellen Situation. Die Kirche dürfe nicht den Anschluss an die Welt verlieren. Daher müsse sie sich verstärkt in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen, „und zwar zu den gesellschaftlich relevanten (und nicht nur kirchlich interessierenden) Themen, wie zum Beispiel Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, Würde des Menschen, Armut und Migration, Krieg und Frieden“.

Der Bericht fasst die Deutschland-Ergebnisse der ersten, ortskirchlichen Phase des weltweiten Synodalen Prozesses auf 13 Seiten zusammen. Das Papier mit den Rückmeldungen geht – wie die nationalen Berichte aus anderen Ländern – an den Vatikan und ist Teil der von Papst Franziskus im Sommer 2021 ausgerufenen Weltsynode. Diese endet im Herbst 2023 mit einer Bischofsversammlung in Rom. Mit dem weltweiten Prozess will Franziskus in der katholischen Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil etablieren.

Ein „Wunsch nach mehr Dialog in Kirche und Gesellschaft“ ziehe sich durch alle Berichte aus den 27 deutschen Diözesen, fasst die Bischofskonferenz zusammen: „Vor allem auf den Dialog mit den Menschen einer säkularen Gesellschaft fühlen sich viele nicht vorbereitet und dazu nicht befähigt.“ Beklagt werde zudem eine Ausgrenzung von Menschen, die wie etwa schwule oder lesbische Paare nicht im Einklang mit der geltenden Lehre der Kirche lebten.

Innerkirchlich gebe es nicht selten Blockaden „zwischen denen, die sich von der Welt abgrenzen wollen, und denen, die sich in kritisch-konstruktiver Zeitgenossenschaft mit der Gesellschaft verstehen“, heißt es weiter. Zudem fehle oft eine Atmosphäre, in der angstfrei und offen über umstrittene Themen wie Fragen der Sexualität geredet werden könne. Die Außendarstellung der Kirche wird oft als „verkrustet, zu hierarchisch und altmodisch“ angesehen.

Frustration und Überlastung
In den Gemeinden nehme die Zahl der haupt- und ehrenamtlich Engagierten stetig ab. Frustration und Überlastung seien die Folgen. Viele Laien fühlten sich von der Hierarchie „ausgebremst“. Mit Blick auf Priester sei mehrfach der Wunsch geäußert worden, sie von Management- und Verwaltungsaufgaben zu entlasten, damit sie sich verstärkt der Seelsorge widmen könnten: „Leitung sollten die wahrnehmen, die dazu das Charisma, die Ausbildung und Kompetenz besitzen.“

Ein eigener Teil des Berichts ist dem Reformprojekt „Synodaler Weg“ der Katholischen Kirche in Deutschland gewidmet. In den Diözesen zeige sich „eine gewisse Ambivalenz“, so die Bischöfe: „Einige sind so enttäuscht, dass sie von einer neu beschworenen Synodalität nichts mehr erwarten. Andere lehnen diese ab und wollen, dass alles beim Alten bleibt.“ An der Befragung hätten sich nur wenige KatholikInnen beteiligt; die Rückmeldungen lägen „im untersten einstelligen Prozentbereich“, hieß es.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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