Diözesanrat
Ein starkes Lebenszeichen der Katholischen Kirche

Der Diözesanrat tagte am 16. März im Schloss Seggau. | Foto: Stanzer
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Wir nehmen heute Teil an der Weltsynode“, so startete am Samstag, 16. März das synodale Gespräch zum Thema „Teilhabe in Gesellschaft und Kirche“ bei der ersten diesjährigen Vollversammlung des Diözesanrats, der ein beratendes Gremium von Bischof Wilhelm Krautwaschl ist. Das Programm war dicht:

Erfahrungen. „Einflussnahmen von außen werden sehr kritisch geprüft und nicht immer angenommen“, beschreibt Evamaria Frieß die Mentalität ihrer Region. Unter dem Motto „Aufeinander hören – übereinander wissen – voneinander lernen“ stellteb sich diesmal die fünf Seelsorgeräume aus der Region Ennstal-Ausseerland vor. Als besonders wichtig für die Region die rund 80.000 Einwohner zählt, beschrieb die Religionslehrerin kirchliche Traditionen und Brauchtum: Palmsonntag, Fronleichnam, Kräutersegnungen, Lichtmesswanderungen, Passionssingen, Bergmessen, Maiandachten und vieles mehr sind nach wie vor bei Alt und Jung gefragt.
Als Erfolgsprojekte in den Seelsorgeräumen wurden exemplarisch gemeinsame Firmvorbereitungen, ein neuer Marterlweg im Seelsorgeraum „Stiftische Pfarren Eisenwurzen“ und der Wasserpilgerweg entlang der Traun im Seelsorgeraum „Steirisches Salzkammergut“ genannt. In Letzterem hapert es an der Zusammenarbeit mit der Kulturhauptstadt. Dort sei die Kirche als Kulturträger nicht anerkannt, hieß es.

Demokratie nicht zum Nulltarif. Andreas Gjecaj sprach, die katholische Soziallehre als Grundlage verwendend, über Demokratie in Gesellschaft und Kirche. „Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif. Es ist nötig, mitzumachen und nachzudenken im Sinne mündiger Bürgerinnen und Bürger“, so der steirische KA-Präsident, „denn wer in der Demokratie schläft, wacht leicht in der Diktatur auf“. Sein demokratisches Rezept für Kirche und Gesellschaft: Im Gespräch bleiben, sich mit Respekt begegnen und andere Meinungen akzeptieren, Fakten außer Streit stellen und Kompromisse schließen.

Einfachere Sprache. Beim Synodalen Prozess, der im Oktober 2024 abgeschlossen wird, ist auch aus Österreich noch ein Beitrag vorgesehen, für den Wünsche gesammelt wurden. Ganz oben auf der steirischen Liste steht eine verständlichere, einfachere Sprache. „Die aktuelle Kirchensprache ist zu kompliziert“, so der Tenor. Auch wichtig ist, dass die Laien sich mit ihren Talenten bestmöglich einbringen können und „mitbasteln können am Reich Gottes“.

Segen für alle.
Zuletzt ging es um den Segen für alle. Im September 2023 hat das vatikanische Dokument namens „Fiducia supplicans“ Segensmöglichkeiten für nicht-eheliche Beziehungen aufgezeigt; auch für gleichgeschlechtliche Paare. Darauf gab es viel Zu- und Widerspruch, berichtete Bruno Almer, Theologe und Bereichsleiter für Seelsorge in der Diözese Graz-Seckau. Die Stoßrichtung vor Ort war im Sinne von Papst Franziskus eindeutig: Wer um einen Segen bittet, soll nicht abgewiesen werden. „Wir haben alle Menschen zu begleiten“, betonte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, „und wir sollten akzeptieren, welchen Lebensweg andere für sich gewählt haben“.

Stimmen aus dem Diözesanrat. „Der Fahrplan Kirche nimmt Fahrt auf. Laien werden gehört. Laien sind eingeladen mitzureden und mitzutun. So kann Kirche gelingen“, sagt Daniela Platzer aus dem Seelsorgeraum Schilcherland. „Ich bin total gestärkt und voll motiviert nach Hause gekommen“, berichtet Silvia Ruschitzka, Diözesanrätin aus dem Seelsorgeraum Admont. Und so fasst die Delegierte der Laien im pastoralen Dienst, Sarah Knolly, den Tag zusammen: „Der Vorstand des Diözesanrates freut sich über die sehr engagierte Teilnahme und den guten Austausch und blickt den weiteren Sitzungen des Gremiums mit Freude entgegen.“

Dem Diözesanrat schreiben
Der Diözesanrat vertritt die Katholikinnen und Katholiken der Steiermark und berät den Bischof. Sie können den Diözesanrat per E-mail via dioezesanrat@graz-seckau.at erreichen.
Die nächste Sitzung findet am 29. Juni 2024 statt.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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