Friede hat keine Alternative

Grigorios Larentzakis. Scharfe Kritik am Moskauer Patriarchat wegen des Ukraine-Krieges.

Einmal mehr schärfste Kritik am Moskauer Patriarchat hat der Grazer orthodoxe Theologe Grigorios Larentzakis geübt. „Es ist absolut zu verurteilen, wenn man sogar diesen blutigen Krieg religiös zu begründen sucht, wie dies das Moskauer Patriarchat tut. Das hat mit Christentum nichts mehr zu tun“, so Larentzakis wörtlich in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Denken+Glauben“ der Grazer Katholischen Hochschulgemeinde. „Neubesinnung und Metanoia, Umkehr, tut not, es gibt keine Alternative zum Frieden! Das ist meine Hoffnung und meine Überzeugung.“

Die Religionen spielten bei Krisensituationen eine wichtige Rolle, „wenn sie der Realität ganz offen und mutig begegnen“. Der Krieg könne keine Probleme lösen, so La­rentzakis, „vor allem wenn er ein Angriffskrieg ist, der auf das Schärfste verurteilt werden muss. Die Kirchen müssen auf der Seite des Friedens sein, und jede Duldung mit Schweigen oder jede Unterstützung eines solchen Krieges widerspricht der Botschaft des Evangeliums und handelt gegen das Wesen des Christentums. Das ist Irrweg, Irrlehre, Häresie.“

Larentzakis erinnerte auch daran, dass Graz vor 25 Jahren Austragungsort der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung war. Larentzakis war Vorsitzender des Lokalkomitees. Schon damals sei das Thema „Versöhnung: Gabe Gottes – Quelle neuen Lebens“ im Vordergrund gestanden. „Das Thema ist existenziell wichtig und immer aktuell, denn wir Menschen sind oft unfähig, uns zu versöhnen, um in Frieden miteinander zu leben“, so der Theologe und weiter: „Notwendig ist auch die Versöhnung zwischen den Kirchen und den Religionen, den Völkern und den Kulturen und nicht zuletzt des Menschen mit der Natur.“

Ökumenische Arbeit sei auch Friedensarbeit, so der Theologe: „Die Menschen benötigen gerade in den Krisensituationen von heute Beistand, Hilfe, Ermutigung, Hoffnung und Zuversicht“. Christsein und Resignation seien ein Widerspruch in sich.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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