Heilige Münzen

Der bulgarische Nationalpatron Iwan Rilski (1-Euro-Münze, links) und der Mönch Païssi von Hilandar (2-Euro-Münze, rechts) sind auf den Euro-Münz-Entwürfen Bulgariens zu sehen und wären die ersten Heiligen auf regulären Euro-Münzen.
 | Foto: Bulgarische Nationalbank
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  • Der bulgarische Nationalpatron Iwan Rilski (1-Euro-Münze, links) und der Mönch Païssi von Hilandar (2-Euro-Münze, rechts) sind auf den Euro-Münz-Entwürfen Bulgariens zu sehen und wären die ersten Heiligen auf regulären Euro-Münzen.
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Bulgarien plant Heilige auf seine Euromünzen zu prägen. Der Beitritt in die Eurozone ist für 2025 vorgesehen.

Bulgarien könnte der erste EU-Mitgliedsstaat mit Nationalheiligen als Motiv auf regulären Euro-Münzen werden. Der Patron der Bulgaren, Iwan Rilski, soll künftig auf der 1-Euro-Münze, der Mönch Païssi von Hilandar auf der 2-Euro-Münze zu sehen sein, teilte die Bulgarische Nationalbank nach Abschluss des Prozesses der Koordinierung und Genehmigung der Münzentwürfe mit. Die beiden Abgebildeten sind Heilige der bulgarisch-orthodoxen Kirche. Die bulgarische Regierung strebt einen Beitritt des Landes zur Eurozone im Jahr 2025 an. Die bereits für 2024 geplante Euro-Einführung musste unter anderem aufgrund der hohen Inflation verschoben werden.

Iwan Rilski (876–946) war der erste bulgarische Einsiedler und gründete das größte Kloster des Landes im Rila-Gebirge. Seit 1999 ist er schon auf der bulgarischen 1-Lew-Münze abgebildet.

Païssi von Hilandar (1722–1773) gilt als erster Geschichtsschreiber seiner Nation und Vordenker der bulgarischen nationalen Wiedergeburt des 18. und 19. Jahrhunderts. Iwan wird auf der Münze mit Habit, Kreuz und Heiligenschein abgebildet, Païssi ist nicht als Mönch und Heiliger zu erkennen. Auf der geplanten 2-Euro Münze prangt zudem die Inschrift „Gott schütze Bulgarien“.

Anfang Februar hatte der Rat der Europäischen Union die Entwürfe für die Münzen genehmigt, nachdem keine Einsprüche von EU-Mitgliedsstaaten der Eurozone eingegangen waren. In der Vergangenheit gab es Münzentwürfe mit christlichen Motiven allein auf Gedenkmünzen, doch auch sie waren teils auf Vorbehalte gestoßen.

So konnte die Slowakei 2013 erst mit Verzögerung eine 2-Euro-Gedenkmünze mit den Slawenaposteln Kyrill und Methodius veröffentlichen, da u. a. Frankreich und Griechenland gegen die Kreuze und Heiligenscheine im Motiv Einwände erhoben hatten. Schlussendlich konnten sie doch geprägt werden. Im selben Jahr lehnte die Europäische Kommission die Abbildung einer Darstellung von Christus als Pantokrator auf Münzen aus Andorra ab. Begründet wurden die Einwendungen mit Verstößen gegen das Prinzip der religiösen Neutralität.

Der einzige andere Nationalheilige auf Euro-Münzen ist der heilige Marinus von Rimini, der auf den 20-Cent-Stücken aus San Marino (kein EU-Mitglied, aber zur Eurozone gehörend) abgebildet ist. Außerdem gibt es Münzen aus dem Vatikan mit dem Bildnis von Papst Johannes Paul II. und Gedenk- und Sammlermünzen mit religiösen Motive, darunter der Apostel Paulus (Vatikan, 2 Euro), der Iren-Apostel Brendan (Irland, 10 Euro) und Karl der Große (Deutschland, 2 Euro).

Quelle: Kathpress

Der bulgarische Nationalpatron Iwan Rilski (1-Euro-Münze, links) und der Mönch Païssi von Hilandar (2-Euro-Münze, rechts) sind auf den Euro-Münz-Entwürfen Bulgariens zu sehen und wären die ersten Heiligen auf regulären Euro-Münzen.
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Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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