Deutschland
Friedenspreis: Wenn Fiktion real wird

Autor Salman Rushdie, seit einer Messerattacke auf einem Auge blind, erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
 | Foto: E. Ternovaja, CC BY-SA 3.0, via wmc
  • Autor Salman Rushdie, seit einer Messerattacke auf einem Auge blind, erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
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Frankfurt. Der Deutsche Buchhandel verlieh seinen Friedenspreis heuer an Salman Rushdie.

Der Schriftsteller Salman Rushdie hat am Sonntag, 22. Oktober, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Die Auszeichnung wurde dem indisch-britischen Autor in der Frankfurter Paulskirche verliehen – in einer vom eskalierenden Nahost-Konflikt überschatteten Zeremonie.

„Wir ehren Salman Rushdie für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert“, erklärte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Karin Schmidt-Friderichs. 1989 hatte ihn der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini mit einer Fatwa zum Tode verurteilt und Rushdies Roman „Die satanischen Verse“ verdammt. Jahrelang lebte der Autor unter Polizeischutz in verschiedenen Verstecken. Im August 2022 wurde Rushdie in den USA auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen. Er ist seitdem auf dem rechten Auge blind.

„Wenn Fiktion nicht mehr Fiktion sein darf, sondern für den Autor real und lebensbedrohend wird, dann müssen wir, die Buchmenschen, aufstehen, Position beziehen, Beistand leisten“, betonte Schmidt-Friderichs. „Wir brauchen Vorbilder wie Salman Rushdie in einer Zeit, in der die Kettenreaktionen der Einschüchterung – sei es von religiösen Fanatikern, sei es vom Mob im Netz – Wirkung zeigen.“

Quelle: Kathpress

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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