Rat und Hilfe
Ohne Sommerpause

Freiwillige gesucht! Die Telefonseelsorge bietet Unterstützung in Notsituationen. Auch im Sommer ist der Andrang groß.  | Foto: pixabay/guovo59
  • Freiwillige gesucht! Die Telefonseelsorge bietet Unterstützung in Notsituationen. Auch im Sommer ist der Andrang groß.
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Wenn die Sorgen im Sommer größer werden, bietet die Telefonseelsorge ein offenes Ohr!

Die Telefonseelsorge ist ein zentrales Hilfs- und Beratungsangebot der katholischen und evangelischen Kirche. Sie umfasst österreichweit 25 hauptberufliche und 800 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie ist im Sommer gefragter als zu vielen anderen Zeiten. „Die meisten Anrufe des Jahres zählt die Telefonseelsorge nicht wie vermutet zu Weihnachten, sondern in der Urlaubssaison. Denn Entlastungsangebote wie Therapeuten und Ärzte haben Sommerpause, die Sorgen der Menschen fahren aber nicht auf Urlaub“, berichtet man bei der
Telefonseelsorge der Erzdiözese Wien.
„Auch bei uns laufen im Sommer die Telefone heiß“, erzählt Daniela Bauer. Das Hauptproblem: „Wenn alles ausfliegt, drückt das Zurückbleiben-Müssen, aus welchen Gründen auch immer, doppelt“, spricht die Leiterin der Telefonseelsorge der Katholischen Kirche Steiermark aus Erfahrung.

Antonia Keßelring, Leiterin der Telefonseelsorge Wien: „Im Sommer fehlen unseren Anrufern die gewohnten Ansprechpartner. Oft wird auf die Telefonseelsorge verwiesen, um diese Zeit zu überbrücken.“ Die Top-Themen seien Einsamkeit, Erschöpfung und Konflikte. Viele AnruferInnen würden keinen Urlaub machen können, ihr Umfeld wie Freunde und Nachbarn jedoch schon. „Jene, die keinen Urlaub machen, fühlen sich zurückgeblieben und alleine. Und wenn man einsam ist, wachsen Sorgen und Ängste“, so Antonia Keßelring. Bei anderen zeigt sich: Im Urlaub treten Beziehungsprobleme und Konflikte häufiger auf, da Partner bzw. Familienmitglieder für längere Zeit zusammen sind: „Der Urlaub ist eine Zäsur. Die Leute kommen aus dem Hamsterrad des Alltags heraus, wodurch verdrängte Probleme ans Tageslicht kommen“, erklärt Keßelring.

Im Telefonat versucht man, einen „Wohlfühlraum“ zu schaffen, zuzuhören, sich in Leben und Sorgen einzufühlen. Gemeinsam mit den AnruferInnen machen sich die Seelsorgerinnen und Seelsorger auf die Suche nach Entlastungsstrategien. Das kann eine kleine Freude im Alltag sein, alternative Freizeitangebote, die nichts kosten, aber auch Bewegungsaktivitäten, die zur Entspannung und zum Wohlbefinden beitragen. Bei besonders schwierigen Situationen und bei Bedarf weisen die Seelsorger jedoch auf weiterführende professionelle Hilfsangebote hin.

Aufgrund der aktuell sehr hohen Nachfrage werden ehrenamtliche MitarbeiterInnen gesucht, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen und ihnen zur Seite stehen.

Telefonseelsorge

Notruf 142 – rund um die Uhr
24 Stunden täglich ist die Telefonseelsorge, ein Angebot der Katholischen und Evangelischen Kirche in Österreich, erreichbar:

  • Notrufnummer 142, österreichweit und kostenlos.
  • E-Mail- oder Chatberatung von 16 bis 23 Uhr.

Ausbildung
Für Personen die bereit sind, als Freiwillige ihre Zeit und Lebenserfahrung in den Dienst für andere zu stellen:
Online-Infoabend: 19. September,
17.30–19.00 Uhr
Info: Tel: (0 31 6) 8041-860, sekretariat.telefonseelsorge@graz-seckau.at
www.telefonseelsorge.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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