Pfarrer Wilhelm Schuh über sein Hobby
Sein Herz schlägt grün-weiß

Pfarrer Wilhelm Schuh | Foto: Eduard Riedl
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Maria Anzbach. „Wenn ihr liebt, was die Jugend liebt, dann wird sie auch euch lieben. Liebt, was die Jugend liebt, dann werden sie auch das lieben, was ihr liebt“, erinnert der Pfarrer von Maria Anzbach und Eichgraben, Wilhelm Schuh, an einen Ausspruch des bekannten Jugendpatrons Don Bosco. Der Erzdechant liebt Fußball – wie viele Kinder und Jugendliche auch. Dabei bezeichnet er die eigene Sportkarriere als „eher bescheiden“. Fußball war „aber natürlich in der Schule und im Priesterseminar wichtig“. Schmerzlich – im wahrsten Sinne des Wortes – sind ihm mehrere Spiele in Erinnerung: So hat er einmal in seiner Zeit als Seelsorger von Gerolding beim Match gegen den Kameradschaftsbund einige Schrammen davongetragen. Tischfußball spielt er immer noch leidenschaftlich gerne und gut, was seine Ministranten bestätigen.

Seit 20 Jahren ist Wilhelm Schuh Pfarrer von Maria Anzbach und seit zehn Jahren von Eichgraben. Treffen die Fußballvereine der Orte aufeinander, dann hofft er – ganz neutral – auf ein Unentschieden. Mehrere Anzbacher Kicker waren schon Schüler von ihm. So mancher von ihm bekam im Religionsunterricht eine Gelbe oder gar Rote Karte. Denn wer sich nicht benahm, der verstand solche symbolhaften Zeichen. Gnädig ist der Priester, wenn die Kinder dann und wann im Unterricht müde sind, weil sie bis halb elf Uhr abends Fußball geschaut haben.

Seine Leidenschaft gilt Rapid Wien, das habe sich in der Schulzeit so entwickelt. Und in seiner Seminarzeit gab es so manche „lustige Konkurrenz mit allen möglichen Anhängern“: von Austria bis Admira Wacker. Gerne besucht er selber Rapid-Spiele oder schaut diese im TV an (im Bild mit seinem verstorbenen Kater Petzi, der ein Rapid-Halsband getragen hat). Im Stadion sei die Stimmung – natürlich nicht zur Corona-Zeit – unvergleichlich besser. Das beginne vor dem Spiel und danach erst recht, einen Sieg vorausgesetzt. Während des Matches seien die Choreographien und die Gesänge einzigartig. Das erinnert den Pfarrer fast an liturgische Handlungen. Echte Gottesdienste sind auch im Rapid-Stadion möglich: Taufen können in der eigenen Kapelle gefeiert werden. „Mit verstellbarer Höhe des Altars für größere und kleinere Priester“, wie der 62-jährige Wilhelm Schuh weiß. In den vergangenen Jahren habe er wegen teils schlechter Resultate nicht selten mit seinem Lieblingsverein mitleiden müssen. Aber dann gibt es auch Erinnerungen an die „glorreichen Zeiten, als Rapid mehrmals Meister wurde oder als der legendäre Hans Krankl auftrumpfte“.

„Mein Hobby“ ist eine Reihe von Kirche bunt, in der außergewöhnliche Talente und interessante Hobbys von kirchlichen Persönlichkeiten vorgestellt werden.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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