St. Georgen in der Klaus
Kreuz-Kapelle: Rastplatz für Leib und Seele

Foto: Wolfgang Zarl

Wer Ruhe, Frieden und innere Einkehr sucht, findet dies bei der Kreuz-Kapelle in St. Georgen in der Klaus (Gemeinde Waidhofen an der Ybbs). Am Foto macht es P. Leo Heimberger, der Ini­tiator der Kapelle, an einem sonnigen Tag Anfang März vor: Füße ausstrecken, die Sonne genießen und das atemberaubende Panorama betrachten: Ötscher, Totes Gebirge, Traunstein und weitere Berge unserer Heimat zeigen ihre Schönheit.

Das Gebäude, das am 14. September 1997 – am Fest Kreuzerhöhung – vom Seitenstettner Altabt Berthold Heigl geweiht wurde, hat als Grundform eine Pyramide. Diese sei eine der ältesten religiösen Bauformen der Menschheit, wie P. Leo erzählt. Der Benediktiner wirkte bis zu seiner Pension 2014 28 Jahre als Pfarrer von St. Georgen. Bei der Errichtung haben viele vom Dorferneuerungsverein unter Obmann Leopold Reisinger mitgeholfen, die Planung nahm Kurt Vogelauer vor. 1800 freiwillige Arbeitsstunden und Unterstützung durch Land, Gemeinde und Stift Seitenstetten haben den Bau ermöglicht. Auch jetzt lässt sich die Landjugend immer wieder etwas einfallen, um den Platz rundherum zu gestalten. Liturgisch ist die Kapelle Ziel von Prozessionen, Gottesdiensten für Schüler oder Silbernen und Goldenen Hochzeiten.

P. Leo Heimberger hat die Bauleute theologisch beraten. Die Kapelle ist unglaublich dicht an christlicher Symbolik. Die vier Glasfenster haben mehrere Deutungsmöglichkeiten: die vier Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser; die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter als Lebensrhythmus; und die vier Himmelsrichtungen Osten, Süden, Westen und Norden, die die vier Evangelisten oder das Kreuz symbolisieren. Tiefsinnig ist auch die Erklärung für den Bau in Kreuzesform. „Das Kreuz als Plus wird überall verstanden und vermittelt Positives“, so P. Leo. Das Kreuz Chris­ti sei Zeichen für Jesu Sterben und Auferstehen und verbinde den Tod mit dem ewigen Leben. Nicht nur die äußere Gestalt der Kapelle und das Panorama sind einen Besuch wert – auch im Inneren gibt es viele christliche Zeichen zu entdecken. Der Besuch zeigte: Von diesem Ort geht viel Kraft aus.

„Kapellen – Marterl – Kreuze“ ist eine Kirche bunt-Reihe, in der Geschichten von Kleindenkmälern vorgestellt werden.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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