Alle fünf Jahre
Beeindruckende Passionsspiele in Kilb

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Was wäre wenn ... Wenn Petrus Jesus nicht drei Mal verleugnet hätte. Aber er hat es getan. Wenn Judas Jesus nicht verraten hätte, für 30 Silberlinge. Aber er hat es getan. Die Passionsspiele Kilb zeigen Alternativen auf, wie Petrus und Judas auch hätten antworten können – indem sie zu Jesus stehen und ihn als gutherzigen Menschen und Sohn Gottes würdigen.

Und so muss vor allem Judas mit den furchtbaren Konsequenzen seines Verrats an Jesus leben, bis der Apostel daran zerbricht. Die Atmosphäre ist beklemmend, beklemmend ist auch die Musik, die schwere Orgel, die schweren Trommeln ...

Aber den Zuseherinnen und Zusehern wird auch das gesagt, was die Frohe Botschaft ausmacht: Es bleibt nicht beim Tod Jesu, er ist auferstanden. Frauen wissen das zuerst. Auch in Kilb werden den Frauen zentrale Rollen eingeräumt.

1986 erstmals aufgeführt

Im Frühjahr 1985 wurde die Idee für ein Passionsspiel in Kilb geboren. Leopold Karner führte diese Vision an. Gemeinsam mit dem damaligen Pfarrer Wolfgang Sekirnjak begann die Suche nach einem passenden Text. Nach gründlicher Prüfung stießen sie auf den Text „Jesus lebt“ von Pater Udo Fischer. Dieses Werk wurde dankbar als Grundlage übernommen und von Brigitte Felnhofer adaptiert.

Hauptdarstellende der heurigen Passionsspiele sind Philipp Hayirli (34, Jesus), Erik Haydn (33, Petrus), Stephanie Haiden (30, Sarah), Angelika Pölzl (26, Hannah), Georg Brack (22, Apostel Johannes) und Sonja Müllner (Maria). Die Regie führt Michael Lechner, Walter Wagner ist Gesamtleiter des Projektes. Die Aufbruchstimmung für die Passionsspiele sei zu spüren gewesen, als sich viele Männer in Kilb die Bärte wachsen ließen, scherzen Beteiligte.

Bärte als Aufbruchstimmung

Was Kilb heraushebt gegenüber anderen Spielorten: Nur hier, in der größten Landkirche der Diözese St. Pölten, wird im Kirchenschiff gespielt, wofür Kirchenbänke entfernt und eine Bühne errichtet wurden. Weiteres Alleinstellungsmerkmal: Die Aufführungen finden in der Fastenzeit statt. Bei der Premiere am 9. März zeigten sich die vielen Besucherinnen und Besucher – darunter Bischof Alois Schwarz – beeindruckt. Eine sehr persönliche Note: Am Ende zogen die Darstellerinnen und Darsteller vor die Kirche und standen Spalier für die Zuschauer.

Der Erlös wird für den Pfarrhof und für soziale Zwecke in der Gemeinde verwendet. Die Passionsspiele in Kilb im Bezirk Melk, die alle fünf Jahre stattfinden, zählen mit 80 Mitwirkenden zu den größten Gemeinschaftsprojekten im Ort. Das übergeordnete Ziel ist es, die Gemeinde mit Leben zu erfüllen und das Gemeinschaftsgefühl in Kilb zu stärken. Die Kilber davon überzeugt, dass die Passionsspiele eine herausragende Gelegenheit bieten, diese Ziele zu erreichen.

Termine und Karten

Weitere Termine: Sa., 16. 3. (19.30 Uhr), So., 17. 3. (16 Uhr), Fr., 22. 3. (19.30 Uhr), Sa., 23. 3. (19.30 Uhr).

Karten erhältlich unter der Tel.-Nr.: 0664/73557485 oder 02748/7759; E-Mail:
tickets@passion-kilb.at.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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