Sommerakademie der Kath. Männerbewegung in Horn
Krisen mit Verantwortung und Gottvertrauen begegnen

Karl Toifl (KMB-Vorsitzender St. Pölten), P. Milo Ambros, Ernest Theußl (KMBÖ-Vorsitzender), Bischof Wilhelm Krautwaschl, Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober und KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder. | Foto: Wolfgang Zarl
  • Karl Toifl (KMB-Vorsitzender St. Pölten), P. Milo Ambros, Ernest Theußl (KMBÖ-Vorsitzender), Bischof Wilhelm Krautwaschl, Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober und KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder.
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Die großen Krisen der Gegenwart gilt es mit Verantwortung und Gottvertrauen zu bewältigen. Das sagte der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl bei der diesjährigen Sommerakademie der Katholischen Männerbewegung Österreichs (KMBÖ) in Horn zum Thema „Verantwortung für sich und für einander“. Krautwaschl verwies auf das Landplagenbild – ein Fresko aus dem 15. Jahrhundert am Grazer Dom –, auf dem drei heute erneut aktuelle große Krisen dargestellt seien: die Pest als Pandemie, die Heuschreckenplage als Umweltzerstörung und die Türkenbedrohung als der Krieg, der in der Ukraine geführt wird.

Schwächste im Blick haben

Es gelte bei all den Krisen mit realistischem Blick immer das Gemeinwohl und hier besonders die Schwächsten in der Gesellschaft im Auge zu bewahren und sich zugleich einen spirituellen Zugang offenzuhalten, betonte der für die Katholische Aktion-Gliederungen zuständige Referatsbischof. Diesen sollte und könnte besonders die KMB einbringen. Bischof Krautwaschl ermutigte dazu, den „Blick auf das Ganze gelungenen menschlichen Lebens für alle offenzuhalten“ und sagte: „Das Schöne für uns Christen ist: Wir brauchen uns nicht zu fürchten und nicht zu verzagen. Bei aller Verantwortung sind wir nicht allein. Gott ist mit uns, wie er es mit vielen großen Verantwortungsträgern war, mit Mose, mit David, mit Jesus Christus.“

Der Grazer Bischof zeigte in seinem Vortrag auch Fehlhaltungen beim Wahrnehmen von Verantwortung auf: „Weil es schwer ist, Verantwortung zu tragen, übergibt man sie anderen – Zuständigen oder solchen, die man für zuständig hält.“ Mitunter begebe man sich lieber in Abhängigkeit, als selbst zu entscheiden, „denn das könnte zu fordernd sein“. Verantwortung wahrzunehmen heiße sorgenvolles Bedenken der Zukunft und Verzicht auf utopische Illusionen im Sinne eines „Ich habe mir meine Meinung gebildet, stört mich nicht mit Tatsachen“. Wirklichkeitsverweigerung sei nicht Verantwortungsübernahme, so Krautwaschl.

Krisen gemeinsam lösen

An der 35. Sommerakademie – die umfangreich von der diözesanen KMB mitgetragen wurde – nahmen von 14. bis 16. Juli weitere prominente Referenten teil. Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach über „Verantwortung zwischen Klimawandel, Pandemie und Erschöpfung“. Er unterstrich: „Wir erleben eine Verkettung von schweren Krisen und wir werden sie nur gemeinsam, in Zusammenarbeit und Solidarität lösen können.“ Entschieden plädierte Anschober für internationale Zusammenarbeit in der Krisenbewältigung – etwa bei der Umwelt- und Energiekrise. OÖ-Altlandeshauptmann Josef Pühringer beleuchtete mit Marianne Waldhäusl (ORF) den „Politik und Medien“. Den Schlusspunkt setzte „Sonnentor“-Geschäftsführer Klaus Doppler zum Thema unternehmerischer Verantwortung.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Energiekrise, die Inflation, die drohende Wirtschaftskrise, dazu die Pandemie und der Klimawandel dürfen nicht auch zu einer tiefen sozialen Krise werden, mahnt die KMBÖ.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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