Fest der Heiligen Familie
Kommentar

Segen für ein irreguläres Kind

Die vatikanische Glaubensbehörde hat nun eingelenkt und die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren und „Paaren in irregulären Situationen“ durch katholische Priester erlaubt. Ich würde mir wünschen, dass die Kirche überhaupt von einer Klassifizierung in reguläre und irreguläre Beziehungen Abstand nimmt und ihre Aufgabe allein darin sieht, Menschen in jeglichen Situationen zu begleiten, ohne zu bewerten, und ihnen zu helfen, ihr Leben mit all seinen Herausforderungen gut zu meistern.

Die Eltern Jesu kommen mit ihrem „irregulär“ geborenen Kind in den Tempel, um Gott für die Geburt zu danken, um Segen für das Kind zu erbitten und um es Gott anzuempfehlen. Der die Segnung vornimmt, ist ein Mann, der selbst vom Geist Gottes geführt wird. Er erkennt die Größe des Augenblicks und das Besondere an diesem Menschen, den er in seinen Armen hält. Er sieht in dem Moment der Gnade das ganze Leben Jesu vor sich, das Heil und Licht, das er in die Welt bringt, ebenso wie die Erfahrung von Widerspruch und Leid. Seine Sendung wird dieses Kind darin erkennen, sich vorzugsweise auf die Seite von Menschen in irregulären Situationen zu stellen. Dazu hat es den Segen Gottes.

Alfred Jokesch
alfred.jokesch@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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