Ehrenamt im Fokus | Teil 4
Mitbestimmung motiviert

Peter Unterberger ist in der Pfarre Anger vielfältig ehrenamtlich tätig. | Foto: Herbert Ribul
  • Peter Unterberger ist in der Pfarre Anger vielfältig ehrenamtlich tätig.
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Warum Mitbestimmung wesentlich zur Motivation von Ehrenamtlichen beiträgt, berichtet Peter Unterberger aus der Pfarre Anger.

Was bedeutet Mitbestimmung für Sie als ehrenamtlich Engagierter?
Mitdenken, Mitarbeiten, Mitverantworten und Mitsprache. Die Ehrenamtlichen werden nicht „fremdgesteuert“ oder sollen „Befehle“ ausführen – sondern sie werden zum Mitdenken motiviert und zur zeitgemäßen Aufgabengestaltung. Damit das funktioniert, braucht es in der Pfarre eine Ehrenamtskultur, die von einer guten Organisation getragen wird.

In welchem Zusammenhang ist Ihnen Mitbestimmung besonders wichtig?
Bei der Arbeit an der Basis, in der Pfarre. Eine synodale Kirche muss auch in den Pfarren gelebt werden und spürbar sein. Durch gegenseitiges aktives Zuhören kann jeder etwas lernen. Ganz nach dem Motto: „Wenn ich spreche, gebe ich nur das wieder, was ich schon weiß – wenn ich zuhöre, kann ich Neues erfahren.“ Und: Wenn Ehrenamtliche bei ihren Aufgaben mitbestimmen können, werden sie zu selbstständigem Tun und Eigenverantwortung angeregt. Motivierte Ehrenamtliche sind Ideenbringer, fleißige Helfer und ein wahrer Schatz für die Pfarre.

Wodurch ist die Mitbestimmung bisher gewährleistet worden? Wie schaut sie konkret aus?
Für mich ist es eine Art positive Grundhaltung im Pfarrleben und im Umgang mit Ehrenamtlichen. Voraussetzung ist, die Verantwortlichen hören auf die Ehrenamtlichen und lassen diese durch Mitbestimmung teilhaben. Außerdem ist es wichtig, dass die Beweggründe der Ehrenamtlichen für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit in der Pfarre berücksichtigt werden. Da gibt es ja ganz Unterschiedliches, das motiviert: anderen Menschen helfen wollen, Gemeinschaft suchen, Menschen Freude bereiten, Wertschätzung erfahren etc. Wenn Ehrenamtliche sich in Aufgaben einbringen können, die ihrer Denkhaltung entsprechen, wo sie ihre Fähigkeiten ausleben können und zur Mitbestimmung eingeladen werden, dann stellen sie sich gerne in den Dienst der Menschen und der Kirche.

Wo haben Sie positive Erfahrungen gemacht?
Ein Verantwortlicher für die Ehrenamtlichen in der Pfarre ist ganz wichtig. Ehrenamtliche brauchen Begleitung und jemanden, an den sie sich wenden können – für Rat und Fragen. Bei der Suche nach Ehrenamtlichen ist die persönliche Ansprache meist am erfolgreichsten. Oft warten Menschen auf eine Ansprache, man sollte daher auch – ganz ohne Vorurteile – an der Kirche „fernstehende“ Menschen herantreten. Außerdem ist die Wertschätzung und Anerkennung nie zu vergessen – z. B. in Form von Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Danksagung.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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