Sonntagsblattreise
Unterwegs in Andalusien

3. April 2024, 08:39 Uhr
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Das Benediktiner-Kloster Montserrat wurde direkt in die „zersägten“ Berge hineingebaut. Die Schwarze Madonna, Schutzpatronin Kataloniens aus dem 12. Jh., thront über dem Hochaltar in der Basilika des Klosters. Ihr zu Ehren wird täglich von rund 50 Chorknaben der „Escolania de Mont-serrat“ das Salve Regina angestimmt. Nachdem der Chor am Besuchstag gerade auf Studienurlaub war, übernahm das Mittagsgebet doch glatt der SONNTAGSBLATT-Chor aus der Steiermark.
Foto: Heinz Finster
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aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Auf Schritt und Tritt spürten die SONNTAGSBLATT-Reisenden den Geist der Semana Santa.

Vor ihrer Abreise vielfach beneidet wurden die 40 SteirerInnen, als sie sich in der Karwoche nach Spanien aufmachten, um die Semana Santa – die „Heilige Woche“ – miterleben und mitfeiern zu können.
Hunderte hermandades und cofradías (Bruderschaften) tauchen bei ihren Umzügen die Städte und Dörfer Spaniens in eine ernste und zugleich feierliche Stimmung im Nachsinnen der Passion Christi.

Geschnitzte hölzerne Heiligenfiguren und Altäre (Pasos) erinnern an die dramatischen Momente des Leidens Christi. Der Geist und die Aktivitäten zur Semana Santa begegnen uns auf Schritt und Tritt, auch wenn wir aus Wettergründen dann tatsächlich nicht allzu viele Umzüge „live“ erleben können. Zu wertvoll sind die kunstvoll gestalteten Heiligenskulpturen, die Holz- und Stoffarrangements mit ihren Silber- oder Goldkronen. Umso besser können wir die Pasos in vielen Kirchen ganz in Ruhe und aus der Nähe bewundern. Hier werden sie zum Schutz vor Sturm und Regen geparkt, und wir spüren nach, warum sie die Herzen so vieler Menschen bewegen.

Unsere Reise beginnen wir in Barcelona mit dem Besuch der Sagrada Familia. Die Architektur, die prächtigen Fassaden, das faszinierende Lichtspiel im Inneren der Basilika verzaubern und begeistern. Ab dem Jahr 1883 gestaltete der junge und fromme Architekt Antoni Gaudí „seine“ Basilika. Sie soll nun zu seinem 100. Todestag im Jahr 2026 endlich fertiggestellt werden.

Die Architektur, die Fassaden, die Lichtführungen der Sagrada Familia stecken voller Symbolik. Eine Basilika in Miniatur gibt Überblick und Orientierung. | Foto: Heinz Finster — Die Architektur, die Fassaden, die Lichtführungen der Sagrada Familia stecken voller Symbolik. Eine Basilika in Miniatur gibt Überblick und Orientierung.
Foto: Heinz Finster
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Wie aus dem Nichts erhebt sich der mächtige Gebirgsstock des Montserrat aus der Ebene etwa 40 Kilometer nordwestlich von Barcelona. Vor der aus dem 12. Jh. stammenden Mariendarstellung, im Volksmund La Moreneta („Die Braune“) genannt, singen wir den „Engel des Herrn“.

Valencia erwartet uns mit Gelassenheit und Weite. Beschwingt hört sich der Gesang während der Palmprozession an, die liturgischen Texte können wir dank deutsprachigem „Online-Schott“ gut auf unseren Smartphones mitvollziehen. Am Sonntagnachmittag begeistert uns nach dem Besuch der gotischen Seidenbörse die „Stadt der Künste und Wissenschaften“. Im Oceanogràfic, dem größten Aquarium Europas mit seinen über 45.000 Lebewesen, tummeln sich diesmal zusätzlich auch begeisterte Lebewesen aus der Steiermark.

In der Mezquita-Catedral, in der „Königin der Schönheit“ von Cordoba, treffen wir auf die großartige Eleganz arabischer Baukunst. Die christliche Umgestaltung offenbart auch die religiös-geschichtlichen Verwundungen der Iberischen Halbinsel.

Den Höhepunkt unserer Reise erleben wir beim Mitfeiern der Gründonnerstagsliturgie in der Kathedrale von Sevilla. Mit den auch hier aufbewahrten Pasos tragen wir die in froher Gemeinschaft erlebten Eindrücke während der Semana Santa hinein in unser Feiern von Ostern.

Heinz Finster

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