Deutschlandsberg
Wie Bäume des Lebens

Die drei Linden vor der Pfarrkirche Deutschlandsberg inspirierten den Architekten Markus Jeschaunig zur Gestaltung von Altar, Ambo und Taufbecken. Der Rauriser Marmor der neuen Feierorte spiegelt die Rindenstruktur der Bäume. Bei der festlichen Altarweihe am 6. Februar (Bild links) freute sich Bischof Wilhelm Krautwaschl auch über seinen jungen Gehilfen Josef Gutschi. | Foto: Neuhold
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  • Die drei Linden vor der Pfarrkirche Deutschlandsberg inspirierten den Architekten Markus Jeschaunig zur Gestaltung von Altar, Ambo und Taufbecken. Der Rauriser Marmor der neuen Feierorte spiegelt die Rindenstruktur der Bäume. Bei der festlichen Altarweihe am 6. Februar (Bild links) freute sich Bischof Wilhelm Krautwaschl auch über seinen jungen Gehilfen Josef Gutschi.
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Neuer Altar und Ambo für die Pfarrkirche.

Drei alte Lindenbäume stehen vor der Pfarrkirche Allerheiligen in Deutschlandsberg. Sie haben den Architekten Markus Jeschaunig zu seinem Vorschlag für den geladenen Wettbewerb zur Neugestaltung von Altar, Ambo und Taufbecken in der Pfarrkirche Deutschlandsberg inspiriert, der als Siegerprojekt umgesetzt wurde. Der hellgrau-grünliche Rauriser Marmor wiederholt die feinen Rindenstrukturen der Linde am Kirchplatz. Die zarte Oberfläche des Felsens entstand durch Lasermaschinen und händische Nacharbeit – mit wesentlich mehr Zeitaufwand, als von allen abgeschätzt.

Der Gestaltung liegt der Gedanke des Lebensbaumes zugrunde. Erkenntnis, Erlösung und Paradies schwingen ebenso mit wie der von Papst Franziskus angemahnte Umgang mit unserer Schöpfung und die Verantwortung für unsere Umwelt. „Zum Altar wird dieser Fels durch seine Weihe“, brachte es Bischof Wilhelm Krautwaschl am 6. Februar auf den Punkt, ehe er nach Weihegebet mit Unterstützung des Buben Josef Gutschi den Altar mit Chrisamöl salbte.
Zuvor waren bereits Reliquien der Heiligen Bonus, Liberatus und Filecissimus nach altem Brauch eingesetzt worden.

Mit Altar und Ambo erhält die Pfarrkirche Deutschlandsberg neue Feierorte mitten in den nach Jahren notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten am Kirchenraum. Die Vorhalle, die den ersten Kirchenraum bildete, bevor die heutige Wandpfeilerkirche ab 1687 daran angebaut wurde, erhielt einen neuen Fußboden. Sie wird mit neuer Bestuhlung für kleinere Gottesdienste und Wachgebete dienen. Besser sichtbar geworden sind die bemerkenswerten, seitlich angebrachten Ölberg- und Heiliggrabanlagen.
Wände, Kirchenbänke und Beleuchtungsanlage wurden bereits saniert. Die einheitlich barocken Seitenaltäre in den Seitenkapellen werden bis zum Oktober restauriert sein. Sie werden den Abschluss der notwendigen Sanierung bilden, für die jetzt schon allen Mitarbeitenden und Mitverantwortlichen außerordentlich zu danken ist.

Der Seiteneingang wird schon zuvor einen neuen Schriftenstand erhalten. Und in der Osternacht wird Pfarrer Istvan Hollo das künftig mitten im Kirchenraum stehende, durch einen blauen Terrazokreis im Fußboden herausgehobene Taufbecken segnen. Auch seine rindenartige Oberfläche des Rauriser Steins bringt die Gewissheit der Glaubenden zum Ausdruck, auf die Bischof Krautwaschl in seiner Predigt hinweist: „Jesus Christus ist bei uns, er lässt uns nie und nimmer allein …“

Heimo Kaindl

Die drei Linden vor der Pfarrkirche Deutschlandsberg inspirierten den Architekten Markus Jeschaunig zur Gestaltung von Altar, Ambo und Taufbecken. Der Rauriser Marmor der neuen Feierorte spiegelt die Rindenstruktur der Bäume. Bei der festlichen Altarweihe am 6. Februar (Bild links) freute sich Bischof Wilhelm Krautwaschl auch über seinen jungen Gehilfen Josef Gutschi. | Foto: Neuhold
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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