Buch-Tipp
Gelehrte Mönche

Der Admonter Benediktiner und spätere Abt Guido Schenzl gründete als Meteorologe in Budapest das Ungarische Institut für Meteorologie und Erdmagnetismus und führte dort auf Grund der so unterschiedlichen Zeitanzeigen der Uhren die Mittagskanone ein. Meteorologisch und astronomisch wurde im „Mathematischen Turm“ beim Benediktinerstift Kremsmünster gearbeitet. P. Marian Koller als Direktor arbeitete an der Erstellung des Sternkatalogs und der Sternkarte mit. Einer seiner Nachfolger, P. Franz Schwab, führte Messungen von Luftelektrizität und Erdbeben ein. Ein Schüler und Mitarbeiter des steirischen Physiknobelpreisträgers Victor Franz Hess war der Melker Abt Reginald Zupancic.

Benedikinischen Gelehrten verschiedenster Wissenschaftszweige vom Mittelalter bis heute widmet sich der Sammelband „Benediktiner als Gelehrte“, in dem Herausgeber Andreas Sohn, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Sorbonne Paris Nord, eine von ihm im Erzstift St. Peter in Salzburg veranstaltete internationale Tagung zusammenfasst. Reinhard Meßner (Innsbruck), geht darin dem Eucharistieverständnis von Paschasius Radbertus aus dem Kloster Corbie nach. Ernst Tremp (St. Gallen) stellt den Reichenauer Mönch Hermann den Lahmen vor, der Uhren, Geräte und geistliche Gesänge schuf.

Andreas Sohn (Hg.),
Benediktiner als Gelehrte,
eos Verlag,
ISBN 978-3-8306-8096-3,
416 Seiten, 39,95 Euro.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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