Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Großeltern als die ersten Freunde

„Großvota“ war ein Erfolgssong der steirischen Band STS. Darin dankt einer seinem Großvater für so vieles, was er gerade von ihm für sein Leben gelernt und mitbekommen hat: „Du worst ka Übermensch, host a nie so tan, grod deswegn wor da irgendwie a Kroft. Und durch die Art, wie Du Dei Lebn glebt host, hob i a Ahnung kriagt, wia ma’s vielleicht schofft. Dei Grundsatz wor: Z’erst überlegn, a Meinung hobn, dahinter stehn – niemols Gewalt, olles beredn, ober a ka Angst vor irgendwem.“
Ich erinnere mich an eine Vorbereitungsfeier auf eine Erstkommunion. Die Kinder hatten dazu vom Religionsunterricht Briefe mitgebracht an einen Menschen, der für sie besonders wichtig ist. Mir fiel damals auf, dass relativ viele Kinder ihren Opa gewählt hatten.
Opa und Oma sind oft eine wichtige Alternative als Bezugsperson für Kinder. Sie verkörpern eine andere Generation als die Eltern, haben andere Erfahrungen, vielleicht ein anderes Zeitfenster für die Enkel, oder sie laden zu bestimmten Unternehmungen ein. Wenn sie Freude an den Enkelkindern haben, kann dies neuen Schwung in ihr Leben bringen.
Das Loblied auf den „Großvota“ von STS fasst wohl viele Erfahrungen zusammen. „Großvota, Du worst mei erster Freind, und des vergiss i nie.“ Papst Franziskus hat wohl zu Recht erkannt, dass neben dem Muttertag und dem Vatertag etwas fehlt. Er hat den „Welttag der Großeltern und älteren Menschen“ ins Leben gerufen. Er, der selber ein älterer Mensch ist, von dem wir uns vieles abschauen können.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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