30 Jahre Vinzinest
Zuflucht finden

Foto: VinziWerke

400 Gäste feierten am 2. Oktober ein „Fest der Begegnung“. Als überraschendes Geburtstagsgeschenk verkündete die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr eine dreijährige Projektpartnerschaft mit Hostice, dem Heimatort vieler VinziNest-Bewohner.

Das VinziNest feierte 30 Jahre „Zuflucht für Schutzlose“.

Als infolge des Bosnienkriegs 1992 eine Gruppe desertierter Männer am Grazer Hauptbahnhof in abgestellten Zugwaggons unter fürchterlichen Bedingungen nächtigen musste, war für VinziWerke-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher klar, dass gehandelt werden muss: Es entstand das VinziZelt, ein Zeltlager am Bezirkssportplatz nahe der Pfarre St. Vinzenz. Doch das stellte keine dauerhafte Lösung dar. Mit viel Mühe gelang es der Vinzenzgemeinschaft, eine stillgelegte Strickerei zu mieten und darin das VinziNest aufzubauen. Heute, 30 Jahre später, bildet es nicht nur die größte Notschlafstelle in der Steiermark, sondern auch ein Auffangnetz für die Ausgestoßenen in unserer Gesellschaft, die nirgendwo sonst Zuflucht finden.

Seit seiner Gründung am 22. November 1992 verzeichnete das VinziNest 630.000 Nächtigungen. 2150 Männer wurden insgesamt mit 440.000 Mahlzeiten versorgt. Rund 360 ehrenamtliche MitarbeiterInnen sicherten in 180.000 Stunden den Betrieb der Notschlafstelle.

Mit 400 Gästen feierte das VinziNest am 2. Oktober diesen Erfolg in einem „Fest der Begegnung“.
Nicht nur das VinziNest selbst, sondern auch die Pfarre St. Andrä mit der Andräkirche, dem Pfarrgarten und dem Pfarrsaal wurden zum Schauplatz eines bunten Programms: Zu Beginn stand ein Festgottesdienst mit Generalvikar Erich Linhardt, VinziWerke-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher und Pfarrer Alois Kölbl.
Festlichen Ansprachen von Politikern folgte ein Poetry Slam von Omar Khir Alanam.

Als Geburtstagsgeschenk gab es eine Überraschung: Bürgermeisterin Elke Kahr verkündete eine Projektpartnerschaft mit Hostice, der Heimat von vielen VinziNest-Bewohnenden in der Slowakei. Für drei Jahre wird die Stadt Graz VinziPasta für die Zentralküche übernehmen und damit das Sozialprojekt unterstützen. Vinzi-Pasta wird von Romnja in der Slowakei nach traditionellem Rezept hergestellt und in Österreich vertrieben. Mindestens die Hälfte aller Erlöse geht direkt an die Damen, die sich somit etwas zum Lebensunterhalt dazuverdienen können.

Eine umfassende Renovierung des Hauses ist notwendig. Das VinziNest bittet um Spenden:
IBAN AT75 2081 5022 0040 8090.
Verwendungszweck: „VinziNest-Renovierung“.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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