Vatikan
Papst: Keine freien Arbeiter ohne Gewerkschaft

Papst Franziskus begrüßt CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini. | Foto: Marco Merlini
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Linke Gewerkschaft CGIL feierte Papst Franziskus.

Papst Franziskus wurde am 19. Dezember von rund 5000 Mitgliedern des linken Gewerkschaftsbunds CGIL gefeiert. Bei einer Begegnung in der vatikanischen Audienzhalle jubelten die Arbeitervertreter, von denen viele aus dem kommunistischen Spektrum der italienischen Politik stammen, dem Papst bei einer Rede zu, die er mit dem Satz begann: „Es gibt keine Gewerkschaft ohne Arbeiter, und es gibt keine freien Arbeiter ohne Gewerkschaften!“

In seiner immer wieder von Beifall unterbrochenen Ansprache sagte der Papst, die Erwartung, dass der technologische Fortschritt zu mehr Gerechtigkeit führen würde, sei enttäuscht worden. Man müsse wieder den Wert der Arbeit zum Ausgangspunkt nehmen, wie er dies in seinen Enzykliken „Laudato si“ und „Fratelli tutti“ getan habe.

Der „Stoff der Demokratie“ werde nicht am grünen Tisch in irgendwelchen Amtsgebäuden gewoben, sondern in den Fabriken, Büros, Geschäften und auf den Baustellen, so der Papst. Mit scharfen Worten kritisierte er die Benachteiligung von Frauen bei der Entlohnung und die schwierige Situation Jugendlicher am Arbeitsmarkt.
Besonders ausführlich ging der Papst auf die vielen Arbeitsunfälle in Italien ein, die täglich Menschenleben kosten oder schwere Behinderungen verursachen. „Jedes Todesopfer bei einem Arbeitsunfall ist eine Niederlage für die gesamte Gesellschaft“, betonte er.

Am Ende seiner Rede bat der Papst die Versammelten, von denen viele keine praktizierenden Katholiken waren: „Falls ihr könnt, betet für mich!“

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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