Im Gespräch
Kein Platz für Gewalt

Runder Tisch im Kanzleramt mit Vertretern der Katholischen, Evangelischen und Orthodoxen Kirche sowie der Israelischen Kultusgemeinde und der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich.  | Foto: BKA /Schrötte
  • Runder Tisch im Kanzleramt mit Vertretern der Katholischen, Evangelischen und Orthodoxen Kirche sowie der Israelischen Kultusgemeinde und der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich.
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Nahost-Konflikt. Bundeskanzler Nehammer lud Religionsvertreter zu Rundem Tisch. Alle waren sich einig: Hass und Antisemitismus haben in Österreich keinen Platz.

Bundeskanzler Karl Nehammer lud am 6. November die Spitzenrepräsentanten der Kirchen und Religionen in Österreich zu einem Runden Tisch. Im Mittelpunkt der Unterredung im Bundeskanzleramt stand der Beitrag der Religionen für den friedlichen Zusammenhalt in der Gesellschaft nach dem Terroranschlag der Hamas gegen Israel und der seither eingetretenen Eskalation. Konkrete Themen waren der Brandanschlag auf die jüdische Zeremonienhalle am Wiener Zentralfriedhof, die aktuelle Sicherheitslage in Österreich, die Sichtweisen der größten Kirchen und Religionsgesellschaften des Landes sowie die aktuelle Situation im Nahen Osten und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Die katholische Kirche wurde von Erzbischof Franz Lackner, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, repräsentiert. Weitere Gäste waren der evangelische Bischof Michael Chalupka, der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural. Neben Bundeskanzler Nehammer, waren Vizekanzler Werner Kogler und Kultusministerin Susanne Raab dabei.

Alle Teilnehmenden betonten, dass jegliche Form von Hass, Gewalt und Diskriminierung keinen Platz in der österreichischen Gesellschaft hätten. Alle Religionsgemeinschaften sollten gleichen Schutz und gleiche Anerkennung genießen. Der Angriff der Terrororganisation Hamas dürfe nicht benutzt werden, um Hass und Antisemitismus in Österreich zu schüren. Die Vertreter der Religionsgemeinschaften hielten fest, dass Religion immer etwas Verbindendes und nichts Spaltendes sein dürfe. Religion dürfe niemals für Hetze und Gewaltaufrufe missbraucht werden.

Die Vertreter der Bundesregierung bedankten sich für die Bemühungen der Religionsvertreter um den Dialog. Dieser sei wichtig und solle auch in Zukunft gelebt werden, da er für einen friedvollen Zusammenhalt in der Gesellschaft essenziell sei.

Solidarität mit Jüdinnen und Juden
Erzbischof Lackner bekräftigte in seinem Statement, dass es in Österreich keinen Platz für Antisemitismus geben dürfe. Dieser werde oft übersehen und sei mitunter „im toten Winkel“, umso mehr brauche es daher Wachsamkeit gegenüber allen Formen von Antisemitismus. Zugleich unterstrich der Erzbischof die Solidarität der Kirche mit den Jüdinnen und Juden in Österreich und weltweit.

Metropolit Arsenios betonte, dass das Heilige Land ein heiliger Ort für Angehörige aller Religionen sein und bleiben müsse. Er thematisierte auch die schwierige Situation der christlichen Minderheit in der Region.
Auch der evangelische Bischof Michael Chalupka fand, dass die Begegnung gezeigt habe, dass ein offener Austausch zwischen den Kirchen und Religionen möglich sei und man sich gemeinsam für ein gutes Zusammenleben im Land engagiere. Alle Kirchen und Religionen stünden für ein Österreich, in dem Jüdinnen und Juden in Sicherheit leben können. Es sei unerträglich, dass jüdische Einrichtungen bewacht werden müssten.

Quelle: KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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