Gelebte Ökumene

Zu Gast in Istanbul bei Patriarch Bartholomaios war eine ökumenische Reisegruppe aus Österreich. 
Erste Reihe von links: Metropolit Arsenios, Altsuperintendent Koch, Patriarch Bartholomaios und Bischof Zsifkovics.  | Foto: Foto: kathbild.at/Rupprecht
  • Zu Gast in Istanbul bei Patriarch Bartholomaios war eine ökumenische Reisegruppe aus Österreich.
    Erste Reihe von links: Metropolit Arsenios, Altsuperintendent Koch, Patriarch Bartholomaios und Bischof Zsifkovics.
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Türkei. Ökumenische Pilgergruppe aus Österreich besuchte Patriarch Bartholomaios I. in Istanbul.

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., empfing am 11. Mai eine ökumenische Pilgergruppe aus Österreich an seinem Amtssitz in Istanbul. Die 37-köpfige Gruppe unter der gemeinsamen Leitung des katholischen Bischofs von Eisenstadt, Ägidius Zsifkovics, sowie des Wiener griechisch-orthodoxen Metropoliten Arsenios Kardamakis besuchte bis 17. Mai Istanbul und Kappadokien. Auch der orthodoxe Weihbischof Paisios Larentzakis mit seinem Arbeitsschwerpunkt im griechisch-orthodoxen Exarchat von Ungarn war mit dabei und zusammen mit dem burgenländischen Altsuperintendenten Manfred Koch eine Reihe evangelischer Christinnen und Christen.

Dass seine Gäste die Pilgerreise als eine gemeinsame Gruppe von Katholiken, Protestanten und Orthodoxen unternehmen, sei „ein konkreter Ausdruck gelebter Ökumene“, sagte Patriarch Bartholomaios bei der Begegnung im Phanar. In seiner Ansprache betonte er die große Bedeutung der ökumenischen Zusammenarbeit der christlichen Kirchen, deren Tragweite man nicht unterschätzen dürfe. Die ökumenischen Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte hätten in den Kirchen fruchtbare Prozesse in Gang gesetzt und die Überzeugung gefestigt, dass die Treue zur je eigenen Tradition die Begegnung mit den anderen Christen und die Offenheit zur Welt nähren kann, sagte Bartholomaios. Zum Dialog und zur Kooperation gebe es keine Alternative, hob der Ökumenische Patriarch hervor. Er glaube an die Kraft des Dialogs, so Bartholomaios. „Am runden Tisch des aufrichtigen Dialogs gibt es keine Verlierer.“ Außerdem kündigte Bartholomaios Aktionen für das Heilige Jahr 2025 an, die er gemeinsam mit Papst Franziskus vorbereite. Besonders werde dabei an das 1700-Jahr-Jubiläum des ersten ökumenischen Konzils von Nicäa auf heute türkischem Staatsgebiet gedacht.

Frischer Spargel für den Patriarchen
Bischof Zsifkovics dankte dem Patriarchen für die Anerkennung der von Moskau unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine. Durch diese Tat werde er in die Geschichte eingehen, und sein Werk werde gute Früchte tragen, so Zsifkovics. Und er dankte ihm auch für dessen Zustimmung zur Gründung des ersten orthodoxen Klosters in Österreich im burgenländischen St. Andrä am Zicksee. Zsifkovics drückte seine Hoffnung aus, dass Patriarch Bartholomaios nach der Fertigstellung des Klosters selber die Weihe der Gebäude vornehmen werde. Der Patriarch durfte sich über ein Geschenk mit Lokalkolorit freuen: frischer Spargel aus dem Seewinkel.

Die Pilgergruppe besuchte nach der Begegnung mit Patriarch Bartholomaios I. die Hagia Sophia. Diese ehemalige Hauptkirche des Oströmischen Reiches, zwischenzeitlich Museum, wurde von der türkischen Regierung jüngst zur Moschee umgewandelt.

Im weiteren Verlauf der Pilgerfahrt begab sich die Gruppe aus Österreich in die zentraltürkische Region Kappadokien mit ihren steinernen Zeugnissen einst blühenden christlichen Lebens. Nach der Gründung des modernen türkischen Staates waren mehr als zwei Millionen Christen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden. Das reiche kulturelle und religiöse christliche Erbe – etwa die berühmten Höhlenkirchen – ist aber nach wie vor erhalten.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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