Landwirtschaft
Bauern am Wort

Steirische Bauer und Bäuerinnen trafen sich mit dem Team von Welthaus Graz und dem Wissenschaftler Stephan Pabst von der Landwirtschaftsschule Raumberg-Gumpenstein zum Austausch über ökologische Nachhaltigkeit in der Tierhaltung. | Foto: Welthaus Graz
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  • Steirische Bauer und Bäuerinnen trafen sich mit dem Team von Welthaus Graz und dem Wissenschaftler Stephan Pabst von der Landwirtschaftsschule Raumberg-Gumpenstein zum Austausch über ökologische Nachhaltigkeit in der Tierhaltung.
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Nachhaltige Schweinemast. Steirische LandwirtInnen rüsten sich für die Zukunft.

Schweinehaltung ist derzeit in aller Munde, Vollspaltenböden eine hitzige Diskussion, der Handlungsspielraum innerhalb der Branche sehr gering – und doch gibt es Wege aus dieser Spirale: Wege zu mehr Tierwohl, zu mehr Autonomie und zu mehr Nachhaltigkeit. Peter Pucher aus der Südoststeiermark zeigt das mit seinem Tierwohlstall und seiner GVO-Soja-freien Futtermittelanpassung (ohne gentechnisch veränderte Organismen). Der innovative Schweinebauer betreibt in St. Peter am Ottersbach einen Schweinemastbetrieb mit Tierwohlstall. Nach seiner Reise nach Argentinien im Rahmen des internationalen Austauschprojekts „Alianza Österreich – Argentinien“ hat er den kompletten Betrieb auf GVO-freies Soja umgestellt. „Die Teilnahme am Alianza-Projekt und die Reise haben mich sehr geprägt. Wir haben dort mit einer indigenen Gemeinschaft gesprochen und waren zutiefst betroffen über die Auswirkungen des Pestizid-Einsatzes und die radikale Vorgehensweise der Agroindustrie“, erklärt der Schweinebauer.

In Absprache mit einem Experten auf dem Gebiet der Rationsanpassung hat Pucher nun seine Futtermischungen optimiert. Mittlerweile baut der Landwirt auch selbst Soja auf seinen Flächen an. Dabei setzt er auf einen pfluglosen Anbau: „Naturkatastrophen und Niederschläge werden immer mehr. Ich sehe, dass meine Flächen Regengüssen besser standhalten können und generell fruchtbarer und grüner sind. Auch für meine Söhne ist mir das wichtig – ich möchte ihnen fruchtbaren Boden hinterlassen.“

Auf fruchtbaren Boden stießen auch die Austauschgespräche auf Peters Hof. Im Rahmen des Alianza-Projektes traf sich eine Gruppe steirischer Bauern und Bäuerinnen, um sich zum Thema Ökologische Nachhaltigkeit, Standortangepasste Landwirtschaft und Eigenproduktion von Futtermitteln auszutauschen. Warum? „Weil wir gemeinsam mit unserer argentinischen Partnerorganisation INCUPO seit Jahren beobachten, wie bäuerliche Familienbetriebe durch das aktuelle Agrar- und Handelssystem sowie die Klimaerwärmung und die Biodiversitätskrise zunehmend unter Druck geraten. Wir sind überzeugt davon, dass den LandwirtInnen selbst das Wort gegeben werden muss“, so die Antwort von Projekt-Koordinatorin Margareta Moser vom Welthaus Graz.

Alianza-Projekt
Bei den derzeit stattfindenden Austauschbesuchen auf steirischen Höfen können sich Landwirte an der Ausarbeitung von Rahmenbedingungen für eine nachhaltige tierische Produktion beteiligen. Diese werden in der letzten Phase des Projekts „Alianza Österreich – Argentinien: Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“ von der Politik eingefordert. Interessierte LandwirtInnen sind eingeladen zum Abschluss-Workshop am 13. und 14. April im Retzhof in Wagna.

Anmeldung: graz.welthaus.at/regionale-austauschbesuche

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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