Feste feiern - Festprofi
Maria Lichtmess - Darstellung des Herrn - 2. Februar

Mein Papa hat gesagt, wir gehen am Samstag zu einer Lichterprozession in die Kirche. Mit Kerzen. Weil das „Lichtmess-Fest“ ist. Wird das Licht dort gemessen?

Nein, da wird nichts gemessen. Das Wort Lichtmess hat mit der hl. Messe zu tun. Denn an diesem Tag werden bei der heiligen Messe Kerzen gesegnet. Der Lichtmesstag, der 2. Februar, ist der 40. Tag nach Weihnachten. Er heißt eigentlich „Fest der Darstellung des Herrn“.

Wir feiern an ihm, dass Maria und Josef das Jesuskind 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel nach Jerusalem gebracht haben. Das war damals bei den Juden so Brauch und Gesetz, wenn das erste Kind ein Bub war. Die Eltern dankten Gott mit einem Opfer für den Erstgeborenen. Durch diese Feier wurde gezeigt und „dargestellt“, dass das Leben in Gott seinen Anfang hat – auch das neue Leben in der Familie! – und dass Gott der Herr des Lebens ist.

Damals, als Maria und Josef den kleinen Jesus in den Tempel brachten, waren dort gerade ein alter Mann und eine alte Frau. Die Frau hieß Hanna, der Mann Simeon. Sie beteten viel und hatten ein offenes Herz für Gott. Sie spürten: Dieses Kind ist etwas Besonderes. Deshalb nahm Simeon das Kind in seine Arme und begann ein Lied zu singen. In diesem Lied heißt es, dass Jesus das Licht aller Menschen ist.

Von Jesus geht bis heute viel Licht aus. Als Zeichen dafür werden am Lichtmesstag Kerzen gesegnet. Auch du kannst eine Kerze in der Kirche segnen lassen. Die könnt ihr dann zu Hause, wenn ihr miteinander betet, immer wieder anzünden.
Schau, hier ist meine Lichtmesskerze vom Vorjahr!
Bis 1912 war Mariä Lichtmess auch ein offizieller Feiertag und für Mägde und Knechte ein wichtiger Termin, da sie an diesem Tag den Dienstherr wechseln konnten.

In vielen Kirchen und Haushalten bleiben bis zu diesem Tag Krippen und Weihnachtsschmuck im Haus.

Karl Veitschegger

Schlenkerltag
Der 2. Februar war auch Schlenkerltag, Ziehtag für die Dienstboten und bis zum Antritt der neuen Arbeitsstelle gab es Schlenkerlweil, Freizeit, in der man feierte und fröhlich war und sich auch gegenseiteig unter Freunden in den neuen Dienst begleitete. Damals besiegelte ein schlichter Handschlag, ohne schriftliche Vereinbarung die Arbeitsverträge welche immer verlangten, ein volles Jahr zusammenzubleiben.
Lichtmeß war also auch ein wichtiger Tag im Wirtschaftsjahr. Ein Zahl- und Zinstermin wie auch an Martini. Wer von den Mägden und Knechten gehen wollte, sagte zum Bauern Machen wir Lichtmeß zusammen. Wenn er dann ein Zeugnis bekam, worauf er aber keinen Anspruch hatte, las er daraus "bis Lichtmess treu gedient"...

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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