Aktion Familienfasttag
Zukunft spenden

Die Frauen von AKKMA Remy, Dolor und Emi unterwegs in der Nachbarschaft von C.F. Natividad auf den Philippinen, dem Schwerpunktland der Aktion Familienfasttag, wo sie Familien und besonders Frauen unterstützen. | Foto: Sheryl Rose M. Andes
  • Die Frauen von AKKMA Remy, Dolor und Emi unterwegs in der Nachbarschaft von C.F. Natividad auf den Philippinen, dem Schwerpunktland der Aktion Familienfasttag, wo sie Familien und besonders Frauen unterstützen.
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Die Philippinen sind heuer das Schwerpunktland bei der Aktion Familienfasttag der KFBÖ.

Ein normaler Tag beginnt für Dolor um vier Uhr in der Früh, um das Frühstück für Mann und Kinder zuzubereiten. Dolor und ihre Familie leben in C.F. Natividad im Bezirk Mapulang Lupa am Rande von Manila, der Hauptstadt der Philippinen. Die Siedlung entstand illegal auf dem Grundstück einer Energiegesellschaft – ohne staatliche Infrastruktur. Die Gassen in C.F. Natividad sind sehr eng, ebenso wie die Wohnverhältnisse. Nur wenige Meter über den Köpfen der Menschen, also gefährlich nahe, verlaufen unzählige Stromleitungen der Energiegesellschaft. Die meisten Menschen hier sind arbeitslos oder in befristeten Anstellungen.

Damit C.F. Natividad trotzdem ein lebenswerter Ort ist, engagiert sich Dolor zusammen mit Remy, Emi und anderen Frauen bei der Nachbarschaftsinitiative AKKMA, das bedeutet so viel wie „Aktiv für die Frauen in Mapulang Lupa“. In einer Videokonferenz erzählen Dolor, Remy und Emi dem Sonntagsblatt von der Initiative und was sie tun, damit es den Menschen in ihrer Nachbarschaft besser geht.

Insbesondere die Frauen in der Siedlung zu unterstützen, ist der Kern der Arbeit dieser Gruppe. Sie organisieren Fortbildungen, bei denen die Frauen neue Rezepte lernen, um Essen auf der Straße verkaufen zu können und ein wenig Geld dazuzuverdienen. Auch Produkte wie Erdnussbutter, Flüssigseife, Hustensirup und andere Hausmittel aus heimischen Pflanzen stellen sie gemeinsam her und bieten sie zum Verkauf an. Auf die Frage, was sie gerne noch lernen würden, antworten die Frauen einhellig mit „Marketing-Fähigkeiten“, damit sie ihre Produkte besser verkaufen können.

Eines wird im Gespräch sehr deutlich: Die Frage, wie und womit man schnell, aber auch langfristig gut Geld verdienen kann, um nicht nur zu überleben, sondern beispielsweise auch die Kinder zur Schule schicken zu können, prägt den Alltag der Menschen in C.F. Natividad. Verlässliche Jobs sind rar, und eine gute Ausbildung kostet Geld. Also hilft die ganze Familie zusammen: Kinder sammeln aus dem Müll, was man verkaufen kann, Frauen führen neben dem Haushalt einen kleinen Laden oder verkaufen Ware online. Die Gegend ist gut mit Internet versorgt. Doch das birgt auch Gefahren. Auf den Philippinen boomt das Geschäft mit Cybersex – noch mehr seit der Pandemie. Emi appelliert an Jugendliche und Eltern: „Verkauft eure Körper oder eure Kinder nicht online an Fremde!“ Es sei nicht weniger traumatisierend, nur weil es zu keinem körperlichen Kontakt kommt, warnt sie.

Durch Aufklärungs- und Bildungsarbeit stärkt die Initiative AKKMA in C.F. Natividad den Zusammenhalt. Auch Kleinkredite werden vergeben und Ausbildungen mitfinanziert. Alles für eine bessere Zukunft – besonders für die Kinder und Jugendlichen. Die Selbstmordrate sei gerade unter den Jüngeren zuletzt gestiegen. Einen guten Arbeitsplatz und Kraft, um die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen, wünschen sich Remy, Dolor und Emi für ihre eigenen Kinder und für alle Kinder aus C.F. Natividad. Was sie jetzt schon dafür tun können, tun sie durch ihre Nachbarschaftsinitiative, die von der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreich unterstützt wird.

Katharina Grager

Aktion Familienfasttag
IBAN: AT83 2011 1800 8086 0000

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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