Wort zum Sonntag von KR Mag. Anton Merli
Fürchtet euch nicht vor den Menschen

Ängstliche Menschen fürchten sich vor der Finsternis, vor einem Gewitter, vor Unbekanntem und vor Fremden. Jesus sagt: „Fürchtet euch nicht vor den Menschen!“ Wer auf Gott vertraut, kann ohne Angst leben und ist frei, seinen Glauben zu bekennen.	 | Foto: robsonphoto - stock.adobe.com
  • Ängstliche Menschen fürchten sich vor der Finsternis, vor einem Gewitter, vor Unbekanntem und vor Fremden. Jesus sagt: „Fürchtet euch nicht vor den Menschen!“ Wer auf Gott vertraut, kann ohne Angst leben und ist frei, seinen Glauben zu bekennen.
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Es gibt ängstliche Menschen, die sich immer fürchten. Sie fürchten sich vor der Finsternis, vor einem Gewitter, vor einer Reise, vor Unbekanntem und vor Fremden. Es gibt mutige Menschen, die sich kaum fürchten, die fast immer optimistisch leben, allerdings auch gelegentlich ordentlich enttäuscht werden.

Was hindert Menschen, ihren Glauben zu bekennen?

Es gibt bei nicht wenigen aber ein eigenartiges Phänomen: die Menschenfurcht, besonders dann, wenn es um den Glauben, um das religiöse Leben geht. Es ist schwer zu verstehen, wie sich erwachsene, reife, im Berufsleben bewährte Männer und Frauen fürchten, ihren Glauben vor anderen zu zeigen und zu leben. Da werden sie wie ängstliche Kinder. Besonders bei Männern kann man dies häufig beobachten.
Welche Ursachen hat diese eigen­artige Menschenfurcht?

Man kann diese Erscheinung in Europa zurückverfolgen auf die öffentliche Verunglimpfung von Glauben, Religion und Kirche, die schon im 19. Jahrhundert, dann in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkrieges in weltanschaulichen und politischen Auseinandersetzungen und schließlich in den letzten Jahrzehnten wieder stärker in glaubensfeindlichen Zeitschriften und Medien stattfand.

„Religiöse Angsthasen“

Glaubensschwache und charakterlich unsichere Menschen lassen sich auch heute allzu leicht beeinflussen. Sie scheuen eine klare Stellungnahme gegen die Meinung anderer; sie schwimmen gerne mit der Masse mit und schließen sich lieber den Lautstarken an, als selbst eine gegensätzliche eigene Meinung zu vertreten. Sie sind religiöse Angsthasen und werden von Menschenfurcht gebeutelt.
Mitverursacht wird eine solche Mentalität durch mangelnden Glauben und ein zu geringes Glaubenswissen, um in einer Diskussion bestehen zu können. Was man verloren hat, wird man auch nicht mehr bekennen oder verteidigen können.

Glaube braucht Bekenntnis in Wort und Tat

Jeder reife Christ sollte die Worte Jesu hören und befolgen: „Fürchtet euch nicht vor den Menschen!“ Christen, besonders Erwachsene wie reife, gefirmte Jugendliche, sind aufgefordert, sich zu ihrem Glauben, letztlich zu Jesus Christus in Wort und Tat zu bekennen.
Dies geschieht durch die treue Mitfeier der Feste des Glaubens, durch Weiterbildung in religiösen Fragen, durch den Besuch von Veranstaltungen, sobald dies wieder möglich ist, durch das Glaubenszeugnis bei Diskussionen in der Familie, am Arbeitsplatz und überall, wo das Thema auf den Tisch kommt. Aber auch im Internet kann man für seine christlichen Werte eintreten. Dazu gehören Überzeugung, Glaubenswissen, Entschiedenheit und Mut. Das macht den reifen und glaubwürdigen Christen aus.

Entschiedene Haltung gefragt

Wer sich zu einer solchen Haltung entschließt, dem gelten die Worte Jesu aus dem heutigen Evangelium: „Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.“

Aber auch die Warnung sollten Christen beachten: „Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.“

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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