Pfarrgemeinderatwahlen am 20. März
Talente einbringen und verwirklichen

Engagierte Pfarrgemeinderäte aus dem Dekanat Göttweig. | Foto: zVg
  • Engagierte Pfarrgemeinderäte aus dem Dekanat Göttweig.
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In den Pfarren hofft man, dass der Pfarrgemeinderat nach den Wahlen am 20. März wieder gut die Gemeinde repräsentiert: Jung und alt, diverse berufliche und soziale Gruppen, aus allen Ortsteilen, Frauen und Männer sowie Mandatare mit unterschiedlichen Begabungen, Talenten und Fähigkeiten – auf die Mischung kommt es an.

Wahl zum Sport-PGR?

Heuer können sich Pfarrgemeinderäte in der Diözese erstmals als „Sport- und Freizeitpastoral-Pfarrgemeinderäte“ engagieren. Der Vorsitzende der Diözesansportgemeinschaft, Sepp Eppensteiner, betont: „Das ist eine Innovation und bietet viele Chancen!“ Denn als Pfarre und Kirche wolle man hinausgehen in die Welt, oder wie es Papst Franziskus ausdrückt: „Geht an die Ränder der Kirche!“ Die Pfarren würden „einen reichen Schatz an Veranstaltungen“ bieten.

Eppensteiner denkt dabei an Kapellen-Wanderungen, Pfarrfußballturniere und Pilgern. Pfarren organisieren vieles, das niederschwellig ist und doch in die Tiefe geht. Als Diözesan­sportgemeinschaft wolle man „Sport- und Freizeitpastoral-Pfarrgemeinderäten“ ein Know-how und Arbeitshilfen geben. Das werde für alle eine Win-win-Situation, denn so bewege man Kirche, ist Eppensteiner guter Hoffnung. Interessierte werden eingeladen, sich nach der Wahl bei der DSG zu melden.

„Geh-hin-Kirche“

Für Peter Haslwanter, den zuständigen Referenten in der Diözese, ergeben sich damit Chancen, denn es sei notwendig, von einer reinen „Komm-her-Kirche“ zu einer „Geh-hin-Kirche“ zu gelangen. Er baut auf Pfarrgemeinderäte, die Brücken bauen, mit Menschen in allen Bereichen ins Gespräch kommen und niederschwellige Angebote setzen. Künftig solle es nicht nur bei den bekannten Wegen bleiben, um Menschen zu erreichen. Das bedeute u. a., dass sich die Pfarren und die Gläubigen an Projekten und Veranstaltungen von Vereinen oder der Feuerwehren beteiligen oder diesen etwas anbieten. Etwa Wanderungen, bei denen „über Gott und die Welt“ gesprochen wird.

Auch der Katholische Familienverband der Diözese St. Pölten verweist darauf, dass man sich als PGR besonders um den Bereich Familien annehmen kann. „Wir wünschen uns, dass noch mehr Pfarren zu Familienanlaufstellen werden und die Pfarrgemeinderäte möglichst aktiv auf Familien zugehen“, betont Bettina Furley, Geschäftsführerin des diözesanen Katholischen Familienverbandes.

Die Webseite www.familie.at/familienpfarrgemeinderat will die Pfarren dazu animieren, sich im Bereich Familien zu engagieren. Die Seite liefert 101 Tipps, wie Pfarren noch mehr Familien ansprechen und was sie ihnen anbieten können. „Wir wollen damit ein konkretes Angebot zur Unterstützung und Vernetzung bieten und die neuen Familienpfarrgemeinderäte aktiv unterstützen“, betont Furley. Sie ist überzeugt, dass es damit den Pfarren gelingt, niederschwellig mehr Familien anzusprechen und zu motivieren, Teil der Gemeinschaft zu werden. Das könne etwa über gemeinsame Aktionen wie Orgelführungen für die Jüngs­ten, Fastensuppenkochen oder Nachhilfeangebote für benachteiligte Kinder gelingen. „Es ist optimal, wenn Familien wissen, an wen sie sich in ihrer Nähe bei Problemen wenden können.“

Familienwahlrecht in Pfarren

Im Diözesangebiet nutzten bei der letzten Wahl vor fünf Jahren etwas mehr als zehn Pfarren das Familienwahlrecht. Dieses gab es u. a. in Zeiselmauer, Maria Langegg, Krems-Lerchenfeld, Böheimkirchen oder Kilb.

Für Peter Haslwanter ist es wichtig, dass die Pfarrgemeinderäte immer den Blick auf das große Ganze und das gute Miteinander haben. Oft sei es nicht leicht, zu sehen wie die Kirche vorwärts in die Zukunft schreiten kann. Um einen guten Weg zu gehen, wird mit dem renommierten steirischen Theologen Georg Plank ein Pastoralkonzept entwickelt, das als Handbuch den PGRs nach der Wahl zur Verfügung gestellt wird.

Vielfältige Beteiligung möglich

Die Palette, wo sich Pfarrgemeinde­räte engagieren (können), ist groß: Liturgie, Sakramentenpastoral, Katholisches Bildungswerk, Festausschuss, Öffentlichkeitsarbeit, Kinder- und Jugendarbeit, Senioren oder im sozial-karitativen Bereich (Caritas).

Manuela Kopper aus der Pfarre Neukirchen/Wild sagt etwa: „Ich werde versuchen, mich im Pfarrverband im Horner Becken für die Erhaltung und Renovierung der historischen Gebäude wie den Pfarrhof oder die Kirche einzusetzen. Man ist an mich herangetreten und da ich bereits im Kirchenchor oder bei der Jungschar engagiert bin, freue ich mich auf die Tätigkeit.“

Michael Granzer, PGR in der Pfarre Amstetten-Herz Jesu, erzählt: „Ich möchte meine Talente (Kinderkirche, Kath. Bildungswerk, Chor) einbringen und meine Beziehung zu Gott vertiefen. Ich möchte zeigen, dass gelebter Glaube eine große Hilfe sein kann. Pfarre ist eine Gemeinschaft, wo der Mensch wertgeschätzt wird und wo du die Gewissheit erfährst: Du bist getragen in der Liebe Gottes!“

„Mittendrin“ lautet der Slogan sowohl zur PGR-Wahl als auch für die neue PGR-Periode und steht für Jesus Christus als Ausgangspunkt, Mitte und Zielpunkt unseres Lebens und damit unseres Engagements im PGR. Als Pfarrgemeinderätinnen und -räte sind sie immer auch selbst „mittendrin“ im Leben, in den Familien, im Beruf, im Engagement in den Vereinen und in sozialen Initiativen. „Mittendrin“ ist weiters eine wichtige Ortsangabe. Wir dürfen auf Gottes Nähe „mittendrin“ im Leben der Menschen vertrauen: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20).

Die Pfarren in unserer Diözese seien jedenfalls bunt wie Wiesen, so Peter Haslwanter: Es seien keine englischen, sterilen Rasen, sie würden vielfach Almwiesen gleichen: Viel Blühendes, in verschiedenen Höhenlagen, manchmal mit ein bisschen Wildwuchs. „Es kann viel wachsen und gedeihen und oft gibt es großen Gestaltungsfreiraum“, wirbt Haslwanter, sich mit den je eigenen Talenten in der Pfarre einzubringen. Denn: „Auf die Mischung kommt es an!

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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