12.500 diözesane Sternsinger
Sternsinger-Projektpartner aus Kenia informierten über Hilfsmaßnahmen

Projektpartnerbesuch in der International School in St. Pölten. | Foto: Wolfgang Zarl
  • Projektpartnerbesuch in der International School in St. Pölten.
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Exakt 1.517.772,11 Euro sammelten die 12.500 Kinder und Jugendlichen bei der Sternsingeraktion im vergangenen Jahr im Gebiet der Diözese St. Pölten. Österreichweit sind über 85.000 Heilige Drei Könige im Einsatz, um rund um den Jahreswechsel die weihnachtliche Friedensbotschaft und den Segen für das neue Jahr zu bringen und um Spenden zu bitten.

Mehrere Tage tourte Patrick Katelo dieser Tage durch das Wald- und Mostviertel, um Hilfsprojekte seiner Organisation PACIDA, die von der Dreikönigsaktion der Kath. Jungschar unterstützt wird, vorzustellen. Katelo besuchte Schulen und Pfarren u. a. in Lunz, Langegg, Weißenkirchen a. d. Perschling, Kirchberg a. d. Pielach und in St. Pölten. Ziel von PACIDA ist es, Nomaden-Kindern im Norden Kenias Bildung zu ermöglichen. Die Lebenssituation der Menschen dort sei von Wassermangel geprägt, erzählte er den interessierten Kindern an der International School in St. Pölten. Die Kinder erfuhren viel vom Alltag der Menschen in Kenia. Katelo hatte ihnen Gegenstände wie Schmuck oder Kopfbedeckungen mitgebracht und lehrt sie wichtige Wörter seiner Muttersprache. Der Projektpartner sagte: „Die Menschen tanzen und singen lange, wenn sie genug Wasser und Grünflächen finden.“ 80 Prozent der Bevölkerung leben als Hirten von ihren Herden an Rindern, Ziegen, Schafen oder Kamelen. Die St. Pöltner Kinder sind fasziniert von den Kamelen: Diese können tagelang ohne Wasser auskommen und sind die Transportmittel für lange Strecken, die zurückgelegt werden müssen, um Wasserstellen zu erreichen.

Hartes Los der Nomaden

Katelos Mission ist es, möglichst vielen Menschen vom harten Los der Menschen seines Landes zu berichten: „Familien leiden unter Hunger, Kinder sind unter- und mangel­ernährt, was häufig dramatische Folgen für ihre Entwicklung hat.“ Das Horn von Afrika gehört zu den von der globalen Erderhitzung am schwersten betroffenen Regionen des Klimawandels. Derzeit erlebt das Land die schlimmste Dürre seit über 40 Jahren. Für die Nomaden bedeutet das konkret, dass sie immer weitere Strecken zurücklegen müssen, um in fruchtbare Gebiete für ihre Herden zu kommen. Ohne sauberes Trinkwasser entstehen für die Menschen Krankheiten wie Cholera oder Typhus. Medizinische Behandlung ist oft weit entfernt und kaum leistbar.

Ein Drittel der Kinder in den Regionen Marsabit und Samburu besucht keine Grundschule, über 70 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Besonders Mädchen und Frauen werden bei Bildung und Mitsprache benachteiligt. Die Sternsingerspenden fördern das Überleben der Menschen im nördlichen Kenia. Die beiden Partnerorganisationen – PACIDA und die Yarumal Missionaries – sichern die wichtige Versorgung mit sauberem Trinkwasser durch (teilweise) solarbetriebene Pumpsysteme und leisten Soforthilfe bei lebensbedrohlicher Dürre und Hunger.

Bildung ist die Basis

In Zisternen werden die seltenen Regenfälle gesammelt und für Bewässerung genutzt. Mit Aufforstung und erneuerbaren Energiequellen wird wirksamer Umweltschutz betrieben. Bildung ist die Basis für nachhaltige Entwicklung. Für Hirtenkinder, die tagsüber auf die Herden aufpassen, wurden Abendschulen eingerichtet, in denen sie Englisch und Kiswahili bzw. Lesen, Schreiben und Rechnen lernen.

Friedenssicherung

Bei jungen Männern rückt neben der Alphabetisierung auch thematisch die Friedenssicherung in den Fokus, denn oft kommt es zum Streit um die wenigen Ressourcen. Der Förderung von Frieden und Versöhnung dienen die Friedensgruppen in Schulen und Dörfern, Trainings mit unterschiedlichen Zielgruppen und Durchführung verbindender Sportevents. Für eine gute Zukunft ist es wichtig, alternatives Einkommen zur Viehzucht zu schaffen. Frauen erhalten ein Startkapital, um Perlenketten oder Seife zu produzieren und zu verkaufen. Dazu kommen Trainings für innovative Landwirtschaftsprojekte wie etwa Bienenzucht, Gemüsegärten und den Anbau trockenresistenter Pflanzen. Die wirtschaftliche Stärkung der Frauen stärkt ihre Rolle und Mitsprache in den Gemeinschaften. In den Frauengruppen werden Themen der Hygiene und Gesundheitsförderung besprochen.
Durch den Besuch von Patrick Katelo wissen die St. Pöltner Kinder um die vielen Prob­leme der Hirtenvölker in Kenia. Und sie wissen, dass die Spenden an die Sternsinger rund um den Jahreswechsel viel Gutes bewirken werden!

Spenden: Dreikönigsaktion der Diözese Sternsinger-Projektpartner aus Kenia informierten über HilfsmaßnahmenSt. Pölten, IBAN: AT15 325850000120 0658.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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