Initiative der Katholischen Männerbewegung
Holzspar-Öfen für Guatemala

Foto: Sei So Frei

Guatemala ist eines der bevölkerungsreichsten und ärmsten Länder Mittelamerikas. Seit 17 Jahren unterstützt „Sei So Frei“, die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung (KMB), die Maya-Familien in den entlegenen Bergdörfern mit Holz-Sparöfen (Bild oben).

„Sei So Frei“ hat enge Kontakte mit der aktuellen Romero-Preisträgerin Mayra Orellana. KMB-Diözesanobmann Karl Toifl konnte Orellana bei der Verleihung im Herbst in Linz kennenlernen: „Sie ist eine tiefgläubige Frau, die ihre Projekte konsequent umsetzt. Die Holzsparöfen sind ein Segen für jede Familie.

85 Prozent leben in großer Armut. Ihre einfachen Behausungen, oftmals zugige Bretterhütten ohne Strom oder Trinkwasseranschluss, bestehen nur aus einem Raum, in dem die 8- bis 10-köpfigen Familien schlafen, wohnen und kochen. Mittelpunkt des Alltags ist das offene Feuer: Es dient zum Kochen und wärmt, wenn es auf rund 2.000 Meter Seehöhe nachts bitterkalt wird. Das offene Feuer ist eine große Gesundheitsbelastung.

Große Gesundheitsgefährdung

Besonders die Frauen sind betroffen. Sie atmen den beißenden Rauch beim Kochen stundenlang ein, viele haben chronischen Husten oder Herzkreislauf­erkrankungen. Ihre Haut im Gesicht ist gerötet, manchmal verbrannt, die Augen gereizt. Auch die Kinder leiden: Bereits als Babys sind sie an der Seite ihrer Mutter dem Rauch ausgesetzt. Später müssen sie in den kargen Wäldern stundenlang Brennholz sammeln oder hart arbeiten, um Geld zu verdienen, damit die armen Familien Holz kaufen können. Mit rund 30 Stücken täglich ist der Holzverbrauch enorm hoch. Zeit für den Schulbesuch oder Hausaufgaben bleibt da kaum. Immer wieder verbrennen sich die Kinder auch schwer, wenn sie beim Spielen stolpern und ins Feuer bzw. die Glut fallen. Um diese Gesundheitsgefährdung zu beenden, baten die Frauen aus dem Dorf Xek’ich’elaj vor neun Jahre „Sei So Frei“-Projektpartnerin Mayra Orellana um Hilfe. Bald war die Idee geboren, offene Feuerstellen durch Tischherde zu ersetzen. Die Ofenpläne aus Guatemala überarbeitete die Firma ÖkoFEN kos­tenlos: So entstand ein einfacher, effizienter, gemauerter Tischherd mit Eisenplatte und Rauchabzug. Diesen können die Ofensetzer in Guatemala unkompliziert mit lokal verfügbarem Material errichten. Über 1.500 Familien in 17 Dörfern erhielten bisher einen dieser Holzspar-Öfen.

Weitere Hilfe geplant

Die Familien sind begeistert von den Vorteilen: Die Kochstelle ist höher und ergonomischer, das Holz verbrennt im Ofen und der Rauch zieht ab; Gesundheit und – durch den bis zu zwei Drittel niedrigeren Holzverbrauch – auch Umwelt und Familieneinkommen werden geschont. Bald sollen 138 Familien in Pajuyá und 77 Familien in Alconá einen Ofen bekommen, dazu einen Gemüsegarten für die Eigenversorgung. Vier weitere Dörfer sind in der Vorbereitung.

KMB-Diözesanobmann Karl Toifl bittet dafür um Unterstützung. Spendenmöglichkeit: Sei So Frei, IBAN: AT30 5400 0000 0069 1733.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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