Judenburg
Ein Weg wie das reale Leben

In Maria Waitschach werden die Pilgernden, begleitet vom Fohnsdorfer Pfarrer Gottfried Lammer, nach den Erlebnissen und Strapazen des Weges über die Berge beim Judenburger Kreuz willkommen geheißen. | Foto: privat
  • In Maria Waitschach werden die Pilgernden, begleitet vom Fohnsdorfer Pfarrer Gottfried Lammer, nach den Erlebnissen und Strapazen des Weges über die Berge beim Judenburger Kreuz willkommen geheißen.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Gelöbniswallfahrt nach Maria Waitschach.

Von 8. bis 11. Juli begab sich wie alle drei Jahre eine Schar von Pilgernden aus Judenburg über die Seetaler Alpen ins kärntnerische Maria Waitschach. Mit der Wallfahrt über die Berge folgen sie einem jahrhundertealten Gelöbnis der Bürgerinnen und Bürger von Judenburg und bitten die Gottesmutter um ihren Schutz.

„Die Wallfahrt nach Maria Waitschach ist wahrlich eine Metapher für das reale Leben“, schrieb Christian Reisz einen Tag nach der Heimkehr und 1096 Tage vor der nächsten Wallfahrt im Jahr 2025. „Ausgangspunkt und Ende dieser Pilgerreise – jeweils ein Altar – sind Symbole für Ursprung und Ziel unserer Reise in der Gemeinschaft mit Gott. Der Weg dazwischen ist geprägt von Anstrengungen, Entbehrungen, Schmerzen, Müdigkeit und verschiedenen äußeren Widrigkeiten. Oft bringen uns das Wetter und die sich ständig verändernde Wegbeschaffenheit an unsere körperlichen und mentalen Grenzen. Es gilt, so manches Hindernis zu überwinden. Doch die Weggemeinschaft trägt, unterstützt und gibt Zuversicht, das ferne Ziel zu erreichen …

Andachten, Messfeiern, persönliches und gemeinsames Gebet bringen uns immer wieder mit Gott und der Himmelskönigin in Berührung. Wir dürfen erfahren, wie wichtig diese Rückgebundenheit auch im täglichen Leben ist. Unterwegs begegnen wir Menschen, die andere Wege gehen als wir, und solchen, die im Geiste auf denselben Pfaden wandeln. Freundliche Gastgeber bereiten uns Quartiere und bewirten uns bereitwillig …
Oft sehen wir unsere vormaligen Weggefährten (die nicht mehr mitgehen können) weinend, lachend, zujubelnd am Wegesrand stehen, mit tiefer Gewissheit erfüllt, selbst für immer Teil dieser Glaubensgemeinschaft zu sein und für den Fortbestand der Judenburger Wallfahrt gesorgt zu haben.“

„Ich denke“, fasst Reisz die Gedanken vieler zusammen, „dass von dieser Wallfahrt reicher Segen ausgeht. Es wirkt eine Kraft, die Veränderung, Umkehr und Heilung möglich macht. Mögen die kommenden drei Jahre dazu befähigen, Segen zu sein in unseren Familien, für unsere Freunde und wo auch immer das Leben uns hinführen mag.“

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ