Priestertage
Gott begegnet uns im Heute

Bischof Wilhelm Krautwaschl eröffnet mit seinen Impulsen die Priestertage auf Schloss Seggau (linkes Bild). Daran schließt sich eine Diskussion im Plenum an. Im rechten Bild meldet sich Pfarrer Karl Rechberger aus dem Seelsorgeraum Weiz zu Wort. | Foto: Neuhold
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  • Bischof Wilhelm Krautwaschl eröffnet mit seinen Impulsen die Priestertage auf Schloss Seggau (linkes Bild). Daran schließt sich eine Diskussion im Plenum an. Im rechten Bild meldet sich Pfarrer Karl Rechberger aus dem Seelsorgeraum Weiz zu Wort.
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Die Priestertage auf Schloss Seggau luden zum Nachdenken über die heutigen Herausforderungen für die Seelsorge ein. Zu Beginn gab Bischof Krautwaschl Impulse.

Steirische Priester treffen sich am Beginn eines Arbeitsjahres mit dem Bischof und der Diözesanleitung zu Priestertagen auf Schloss Seggau. Die gegenwärtigen seelsorglichen Herausforderungen werden gemeinsam überlegt. Impulse des Bischofs, Gedanken eines Gastreferenten, Workshops und Begegnung untereinander helfen dabei.

Heuer steht ab 19. September das Motto „Gott kommt im Heute entgegen“ über dieser Woche, verbunden mit der Frage und dem Aufruf: „Lassen wir uns evangelisieren?!“ Jeder bringt seine Situation, seine „Pfarrgemeinden“ und seine Erfahrungen mit. Am Beginn seines Impulsreferates lädt der Bischof in einigen Minuten der Stille ein, die persönlichen Herausforderungen zu überlegen.

Aus der Verbundenheit mit Gott und aus der Gemeinsamkeit heraus können wir den aktuellen Herausforderungen begegnen, gibt Bischof Krautwaschl eine erste geistliche Antwort. Die Welt ist von der Gegenwart des Auferstandenen geprägt, den wir sehr vielseitig wahrnehmen können. Und eine zweite Antwort sieht er in den vielen Veränderungen unserer Zeit, die einen Perspektivenwechsel verlangen. Es erwache heute ein neuer Hunger nach Echtheit und Ursprünglichkeit, zitiert er Bischof Klaus Hemmerle. Daraus entstehe eine religiöse Sehnsucht, die leider in Engführungen geraten kann. Nicht die Konzentration auf das eigene Selbst ist in dieser Suche gefragt, sondern der Blick auf Jesus. Er ist nicht nur ein ethisches Vorbild, sondern ein lebendiges Du.

Veränderungen in der Gesellschaft als Kirche zu begegnen, braucht die eigene Bereitschaft zur Umkehr, ruft Bischof Krautwaschl auf. Wenn etwa Institutionen heute eher abgelehnt werden, ist es um so wichtiger, einfach da zu sein, wem immer ich in der Seelsorge entgegentrete. Ebenso wichtig ist die gegenseitige Unterstützung. Dazu gehört Wertschätzung, Aufteilung der Verantwortlichkeiten und Ernstnehmen der verschiedenen Ämter und Dienste der Laien, Diakone und Priester. „Lassen wir uns von IHM evangelisieren“, ruft der Bischof im Blick auf Christus auf. Dazu gehört, Menschen für ihre Sendung in der Kirche zu befähigen und mit ihren Talenten das Leben der Kirche mitbauen zu lassen. Synodalität als gemeinsames Tragen von Verantwortung und Dialog, der die Vielfalt in der Kirche und Gesellschaft ernst nimmt, gehören dazu. Ebenso Stärkung der verschiedenen Dienste in der Kirche, Geschlechtergerechtigkeit und Qualität und Vielfalt in den Gottesdiensten.

Für die Spendung und Vorbereitung der Sakramente wirft der Bischof Fragen auf: Nehmen wir in der Vorbereitung, etwa auf Firmung oder Erstkommunion, die verschiedenen Glaubenswege ernst? Erleben Partnerschaft und Familie eine Begleitung von ihrer Kirche? Hilft die Kirche den Menschen, wenn es um einen Neuanfang geht oder Schuld aufzuarbeiten ist? Mit dem Titel einer laufenden kirchlichen Initiative lädt der Bischof auch in der Seelsorge Tätige ein: „Denk dich neu!“

Vorgestellt wurde das von Michaela Sohn-Kronthaler mit Markus Zimmermann verfasste Buch „Mit den Menschen leben. Leopold Städtler. Ein Zeitzeuge“ (Seite 12, 13). Darin kommt der heute 97-jährige ehemalige Generalvikar Leopold Städtler mit seinen (auch anekdotischen) Erlebnissen und Sichtweisen zu Wort. Wie die Kirche verschiedensten Herausforderungen begegnet ist, kann Beispiel und Ermutigung für den Umgang mit heutigen Herausforderungen sein.

Herbert Messner

Bildung und Austausch
Jan Loffeld, Professor für Praktische Theologie in Utrecht, begleitete als Referent die Priestertage in Seggau. In Workshops zu Musik, Innovation, Liturgie/Rituale und Ehevorbereitung gab es Vertiefung für die Praxis.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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