Philatelie
Für doppelte Freude

Präsentation der Weihnachtsmarken im Grazer Barocksaal: von links em. Generalvikar Leopold Städtler, Post-Generaldirektor Georg Pölzl, Bischof Wilhelm Krautwaschl, Kan. Josef Bierbauer. | Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
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  • Präsentation der Weihnachtsmarken im Grazer Barocksaal: von links em. Generalvikar Leopold Städtler, Post-Generaldirektor Georg Pölzl, Bischof Wilhelm Krautwaschl, Kan. Josef Bierbauer.
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Aus Oppenberg kommt das Motiv für die heurige Weihnachtssondermarke.

Aus der Steiermark kommen heuer mehrere Motive für die Weihnachtsmarken der Österreichischen Post. Die Weihnachtssondermarke zum Wert von 95 Cent und in einer Auflage von 2,5 Millionen zeigt die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige aus dem Dreikönigsaltar der obersteirischen Wallfahrtskirche Oppenberg. Außerdem präsentierte die Post einen Briefmarkenblock mit Motiven aus der Grazer Franziskanerkirche. Die Briefmarken zeigen die Geburt Jesu, die heilige Klara und den heiligen Franziskus. Vor 800 Jahren hatte Franziskus vor einer „lebenden Krippe“ in Greccio Weihnachten gefeiert.

Mit einem Festakt und einem Sonderpostamt im Barocksaal des Grazer Priesterseminars fand am 1. Dezember die Präsentation der Briefmarken durch Post-Generaldirektor Georg Pölzl statt. Bischof Wilhelm Krautwaschl, Landtagsabgeordnete Barbara Riener und die Grazer Gemeinderätin Elke Heinrichs eröffneten den Festakt mit ihren Grußworten. Auch zwei anerkannte Philatelisten unter den steirischen Priestern, Altgeneralvikar Leopold Städtler und Kanonikus Josef Bierbauer, waren anwesend. „Das Motiv auf dem kleinen Kunstwerk aus klebrigem Papier zeigt ein Ereignis, das die Welt verändert hat“, erinnerte Bischof Krautwaschl an die Bedeutung der Geburt Jesu.

Bei einem Feldzug von Kaiser Friedrich Barbarossa, an dem auch der steirische Markgraf Otakar III. von Steier teilnahm, wurden 1162 in Mailand die Reliquien der Heiligen Drei Könige entdeckt. Zwei Jahre später wurden sie nach Köln gebracht, in dessen Dom sie noch heute verehrt werden. Der Kaiser und der Kölner Erzbischof waren damals vom Papst mit dem Kirchenbann belegt worden. Um so wichtiger war diese Reliquienübertragung für die damalige Zeit: Wer die Heiligen Drei Könige auf seiner Seite hat, braucht für die Erhebung zum Herrscher keinen Papst mehr.

Otakars Witwe Kunigunde ließ in Oppenberg eine romanische Kirche errichten, mit Wandmalereien vom Zug der Heiligen Drei Könige. Im Jahre 1503 beauftragte der römisch-deutsche König Maximilian den Künstler Erasmus Grasser, in der Oppenberger Kirche einen Votivaltar zu errichten. Schon zehn Jahre wartete Maximilian vergeblich auf eine Kaiserkrönung durch den Papst. Von der Anbetung der Könige erhoffte er sich jetzt göttlichen Beistand für dieses Anliegen. Im Altarbild flossen ein burgundischer Bewegungsstil und Stilmittel der italienischen Renaissance ineinander. Der vor dem Kind knieende König Melchior trägt die Gesichtszüge Maximilians. Über seinem Haupt wird eine Krone gehalten. Tatsächlich wurde Maximilian im Jahre 1508 im Dom von Trient mit Einverständnis des Papstes zum Erwählten Römischen Kaiser ausgerufen. Dieter Vörös, Geschäftsführer von Art Austria, stellte im Barocksaal das Motiv der Weihnachtsmarke vor. Für die festliche Musik sorgte bei der Präsentation das Joseph-Haydn-Streichtrio Graz.

Das Weihnachtsereignis auf einer Briefmarke sei eine wunderbare Möglichkeit, Menschen eine doppelte Freude zu machen, betonte Bischof Krautwaschl. Durch das Schreiben und durch eine schöne Briefmarke, „die die Botschaft nochmals verstärkt. Beides drückt aus: Ich mag Dich, Du bist mir wichtig, ich nehme mir Zeit für Dich und denke an Dich. Das macht Weihnachten aus“.

Herbert Meßner

Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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