28. Sonntag:
Christi Einladung verkünden

Bei der Mission geht es um den ganzen Menschen – mit Leib und Seele. Dazu gehört die Sorge für den Leib und für die Seele.    | Foto: kuarmungadd – stock.adobe.com
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  • Bei der Mission geht es um den ganzen Menschen – mit Leib und Seele. Dazu gehört die Sorge für den Leib und für die Seele.
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Heute sind die Lesung aus dem Propheten Jesaja und das Evangelium verbunden mit der Einladung zu einem Festmahl. Bei Jesaja werden die fetten Speisen und die exquisiten Weine betont. Man könnte an eine fröhliche Feier denken, nach dem Motto: „Freut euch des Lebens!“ Tatsächlich geht es um das wahre Leben in Gott, um einen besonderen Bund, nach verwirklichter Erlösung. Schon auf dem Berg Sinai, beim Bundesschluss mit dem aus Ägypten befreiten Volk Israel, durften die siebzig Ältesten mit Mose und Aaron hinaufsteigen, Gott schauen und dort essen und trinken (Ex 24,11). Der Prophet Jesaja sieht nun auf dem Berg das Festmahl, das der Herr der Heerscharen allen Völkern bereitet hat. Am Ende des Prophetenbuches ist diese Schar geschmückt wie eine Braut (Jes 61,10). So spricht auch Christus von einem königlichen Hochzeitsmahl und von der Einladung, die an alle Menschen ergeht. Unsere Mission ist es, diese Einladung zu verkünden.
Es geht bei unserer Mission also nicht nur darum, die bedürftigen Menschen mit Almosen abzuspeisen. Pater Giovanni Salerno, der Gründer der „Diener der Armen“ in Cuzco, der alten Inkahauptstadt in Peru, sagte immer, dadurch würden wir die Armen nur noch ärmer machen. Die Almosen machen die Armen von uns abhängig und bringen sie nicht auf eigenen Füße. Es geht um Erlösung, Befreiung aus einem menschen-unwürdigen Elend und um ein Leben in der Freundschaft mit Christus. Das ist der Reichtum, den wir den Armen der sogenannten Dritten Welt schenken sollen. Der Glaube, der mit Christus verbindet, befreit aus dem Aberglauben, in dem viele Menschen in den Anden immer noch gefangen sind.

Die Taufe – eine neue Geburt

Wenn jemand gut vorbereitet bei der Taufe den Glauben an Gott-Vater bekennt, um sein Kind zu sein, den Glauben an Christus als unseren Heiland und Freund, und den Glauben an den Heiligen Geist, der erleuchtet und mit wahrer Freude erfüllt, dann ist die Taufe wirklich eine neue Geburt. Vor allem aber schenkt sich uns Christus leibhaftig in der heiligen Kommunion, nimmt uns in seine Hingabe an den Vater hinein und will uns auch im täglichen Leben begleiten. Das ist der Reichtum, den wir Missionare den Armen schenken dürfen. Christus sagt: „Müht euch nicht um die Speise, die vergeht, sondern um die Speise, die anhält zum ewigen Leben, die der Menschensohn euch geben wird“ (Joh 6,27).

Echtes Mitfühlen und Mithelfen könnte uns aus den Gewohnheiten einer Wohlstandsgesellschaft befreien.

Im Sonntags-Evangelium hören wir von der Gefahr, dass wir im Wohlstand dieser Welt mit allem Möglichen beschäftigt sind und die Einladung zum königlichen Hochzeitsmahl versäumen. Trotz mancher wirtschaftlichen Schwankungen leben wir in unserem Land nach wie vor in einem gewaltigen Wohlstand. Echtes Mitfühlen und Mithelfen könnte uns aus den Gewohnheiten einer Wohlstandsgesellschaft befreien. Die Wohltätigkeit für die Armen ist nicht nur eine Abgabe zur Beruhigung des Gewissens. Wir sollen uns das Elend der Menschen zu Herzen nehmen, die Missionare im Gebet unterstützen und uns opferbereit einsetzen.

Das heißt nicht, dass die Missionare nur vom Glauben sprechen und sich mit der Sak-ramentenspendung begnügen. Wir dürfen die Armen weder nur mit weltlicher Verköstigung, noch nur mit frommen Sprüchen abspeisen (vgl. Jak 2,16). Der ganze Mensch, mit Leib und Seele, soll geheilt werden. So wie der Heiland die Hungrigen speiste, die Kranken heilte und sich ihr Elend zu Herzen nahm, sollen auch wir den Armen Medizin und Lebensmittel bringen. Da sie durch das äußere Elend oft abgestumpft sind, ist die Sorge für den Leib oft sogar die erste Notwendigkeit und kann dann erst die Seele für die eigentliche Wende der Not öffnen. Diese eigentliche Erlösung will uns der Heiland durch seine Hingabe am Kreuz schenken und eben dies dürfen die Missionare den Menschen bringen: jeder Sakramentenempfang aus lebendigem Glauben ist eine persönliche Begegnung mit Christus, befreit aus dem Elend der Welt und schenkt den wahren Reichtum unseres Lebens.

Bei der Mission geht es um den ganzen Menschen – mit Leib und Seele. Dazu gehört die Sorge für den Leib und für die Seele.    | Foto: kuarmungadd – stock.adobe.com
Franz Prosinger | Foto: Sr. Marcellina Nickel
Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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