Was mich trägt
Sr. Cornelia berichtet vom sozialen Engagement und ihrer Spiritualität

Sr. Cornelia Waldbauer mit Schuhen von einer Sammelaktion.
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  • hochgeladen von Wolfgang Zarl

Eigentlich stellt sie sich nicht gerne in den Mittelpunkt. Doch Sr. Cornelia Waldbauer weiß: Manchmal muss man über den eigenen Schatten springen. So wie es andere auch machen: „Tue Gutes und rede darüber …“ Denn wenn sie aufruft, Menschen – vor allem Kindern – in Not zu helfen, dann sind viele bereit, die Initiativen der Franziskanerinnen zu unterstützen. Wie jüngst, als die Amstettner Ordensfrau bat, Schuhe zum Kloster zu bringen. Über 1.500 Paare brachten Menschen aus der Region ins Kloster, auch Firmen lieferten bestes Schuhwerk (siehe Bild). „Es war eine regelrechte Schuhwelle, darin sind wir fast untergegangen“, lächelt sie dankbar. Die Ware wurde von der Hilfsorganisation ORA in arme Gegenden in Osteuropa weitergeliefert.

„Mir tun die Kinder so leid, es tut mir weh, wenn ich ihre bittere Not sehe!“ Sr. Cornelia und ihre Mitschwestern kennen die unerträgliche Armut in Albanien, Rumänien oder Bulgarien. Daher hat sie eine weitere Hilfsaktion ins Leben gerufen: Regelmäßig laden Sr. Cornelia und Sr. Irene Huber Kunden eines Amstettner Interspar vor dem Einkauf ein, Produkte zusätzlich zu erwerben: Grundnahrungsmittel, Sü­ßig­keiten oder Hygieneartikel. Diese Produkte werden dann ihrem Team zur Verfügung gestellt. Das Motto dabei: „Kaufe mehr und schenk es her.“
Sr. Cornelia vergisst auch die Armut hierzulande nicht. Das sei bei Lebensmittelsammlungen spürbar, wenn Menschen bedauern, dass sie nichts hergeben können, weil sie selber kaum Geld haben. Die Franziskanerin hat ein Netzwerk an Helfern. Viele kennen sie aus ihrer Zeit als Kindergartenpädagogin. Vor zwei Jahren ging die 66-jährige Ordensfrau, die aus Marbach/Walde stammt, in Pension. Aber es ist eher ein „Unruhezustand“. Denn schon wieder läuft eine Lebensmittelsammlung: Bis 6. 12. kann man für Arme in Albanien Waren bei der Klosterpforte abgeben.

Kraft schöpft Sr. Cornelia aus dem Gebet, aus der Spiritualität des heiligen Franz von Assisi und aus der Klos­tergemeinschaft. Sie lebt ihre Berufung zur Ordensfrau und gibt das gerne weiter: Monatlich organisieren sie und Mitschwestern eine „Stunde der Berufung“ (wieder am Sa., 27. 11., 16.30 Uhr; Klos­ter­kirche), in der sich Interessierte geistliche Impulse holen und über einen möglichen Weg ins Klos­ter reden können. „Jeder Mensch hat eine Berufung, eine Lebensaufgabe an einem bestimmten Platz, die nur er oder sie erfüllen kann.“ Mit Sr. Cornelia kann man wunderbar darüber reden.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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