Statistik Katholische Kirche Österreichs
In Österreich leben knapp fünf Millionen Katholiken

Nach den Katholikenzahlen für die Diözese St. Pölten („Kirche bunt“ berichtete in der Ausgabe 3/2020) liegen nun auch die Zahlen für die katholische Kirche in ganz Österreich vor: Demnach gab es am Stichtag 31. Dezember 2019 4,98 Millionen Katholiken in Österreich. 2018 waren es laut amtlicher Statistik der Österreichischen Bischofskonferenz 5,05 Millionen Katholiken. Das entspricht einem Rückgang von 1,35 Prozent. Auch die amtliche Kirchenstatistik 2018 wurde vorgelegt.

Ausgeglichene Bilanzen

Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2019 gegenüber 2018 um 14,9 Prozent gestiegen. Insgesamt traten 67.583 Personen im Jahr 2019 aus der katholischen Kirche aus. 2018 waren es laut amtlicher Statistik 58.807. Die Kirchenaustritte haben im Vergleich zu den vergangenen Jahren zugelegt. 2017 verließen 53.698 Katholiken die Kirche.

Die Diözesen in Österreich können den Angaben der Kirchenstatistik zufolge für 2018 leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt fast ausgeglichene Bilanzen verzeichnen. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt demnach aus dem Kirchenbeitrag. 2018 waren das knapp 474 Millionen Euro (rund 75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2017 lagen die Kirchenbeiträge bei 461 Millionen Euro. Laut Rechenschaftsbericht wurden für die Pfarreien und pastoralen Aufgaben fast 416 Millionen Euro aufgewendet, rund 65 Prozent der Gesamtausgaben.

Katholisch geprägtes Land

Maßgeblicher Faktor für den leichten Rückgang der Katholikenzahl ist nicht nur das Verhältnis von Austritten zu Kircheneintritten, sondern vor allem auch von Taufen zu Sterbefällen und von Zuzügen zu Wegzügen. Die Zahl der Taufen ist 2018 mit 47.312 gegenüber dem Jahr davor (48.990) etwas gesunken. Über mehrere Jahre betrachtet ergibt sich aber eine sehr stabile Situation bei der Gesamtzahl an Taufen. Die Zahl der Trauungen ist 2018 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 11.155 Paare schlossen 2018 den kirchlichen Bund der Ehe (2017: 10.808).
Österreich sei, im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern, ein sehr stark katholisch geprägtes Land. Gehe die Entwicklung so wie bisher weiter, werde es jedoch „in zehn bis 20 Jahren zu großen Umbrüchen“ kommen, betonte die Wiener Pastoraltheologin Prof. Regina Polak. Die Kirchenbindung sei bei der älteren Generation noch gegeben, für immer mehr junge Menschen habe Religion aber immer weniger Lebensrelevanz. (Kathpress)

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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