Gebetswoche für die Einheit der Christen
Gegen Rassismus, der Gemeinschaft zerstört

Es geht auch anders: Teilnehmer unterschiedlicher Hautfarbe reichen sich die Hände bei einer Großen Tafel, zu der katholische und soziale Verbände unter dem Motto „Römischer Tisch ohne Mauern“ eingeladen haben.
 | Foto: Cristian Gennari/Romano Sciliani/KNA
  • Es geht auch anders: Teilnehmer unterschiedlicher Hautfarbe reichen sich die Hände bei einer Großen Tafel, zu der katholische und soziale Verbände unter dem Motto „Römischer Tisch ohne Mauern“ eingeladen haben.
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Vom 18. bis 25. Jänner wird auch in Österreich die internationale „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ begangen. Heuer steht dabei thematisch der gemeinsame weltweite Einsatz gegen Rassismus im Mittelpunkt. Das Motto der Gebetswoche ist an das biblische Buch Jesaja angelehnt: „Tut Gutes! Sucht das Recht!“

Jedes Jahr werden Kirchenvertreter in einer anderen Region der Welt gebeten, die Materialien für die Gebetswoche zu erarbeiten. Die Vorbereitungsgruppe für die Gebetswoche 2023 kommt aus den USA, konkret aus Minnesota. Aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen hat sie das Thema Rassismus in den Vordergrund gestellt.

In Minnesota gibt es seit vielen Jahren Rassenungleichheit, die zu den schlimmsten in den USA gehört. Auch in jüngerer Zeit war Minnesota ein Epizentrum von Rassenunruhen. Als im März 2020 der junge Afroamerikaner George Floyd von einem Polizisten ermordet wurde, gingen auf der ganzen Welt Menschen auf die Straße, um gegen die Ungerechtigkeit zu protestieren, deren Zeugen sie an ihren Fernsehbildschirmen geworden waren. Der unmittelbar nach dem Angriff entlassene Polizist Derek Chauvin war der erste Polizist in der modernen Geschichte, der wegen Mordes an einem Schwarzen in Minnesota verurteilt wurde.

Die Geschichte der Misshandlung von Gemeinschaften nichtweißer Menschen hat laut Weltkirchenrat auch anhaltende Ungerechtigkeiten und tiefe Gräben zwischen Gemeinschaften zur Folge. Daher seien Rassenprobleme in der Geschichte der Kirchen in den Vereinigten Staaten auch eine der Hauptursachen von Spaltungen zwischen den Kirchen.

Die Sünde des Rassismus zeige sich in Vorstellungen oder Praktiken, die eine „Rasse“ von einer anderen unterscheiden und ihr überordnen. Der Prophet Jesaja aber lehre, dass Gott Recht und Gerechtigkeit zu jeder Zeit und in allen Bereichen des Lebens verlangt. „Gerechtigkeit, Recht und Einheit entspringen Gottes tiefer Liebe zu jedem von uns; sie sind im Wesen Gottes selbst verwurzelt.“

ÖKUMENE IN ÖSTERREICH

Menschenrechte, Religionsfreiheit, Migration und Flucht oder auch die Christenverfolgung in vielen Teilen der Welt – das sind einige der Themen, derer sich der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) besonders annehmen sollte. Das betonte der neue ÖRKÖ-Vorsitzende, Bischof Tiran Petrosyan, im Kathpress-Interview. Petrosyan hat seit 1. Jänner den Vorsitz in dem Gremium inne, dem 17 Kirchen angehören.

Er würdigte den „guten Geist der Ökumene“ in Österreich, der freilich keine Selbstverständlichkeit sei, sondern täglich neu erarbeitet werden müsse. Ziel der Ökumene müsse letztlich die eucharistische Einheit sein, was aber nicht bedeute, dass die einzelnen Kirchen dabei ihre Eigenständigkeit verlieren, zeigte sich der Bischof der Armenisch-apostolischen Kirche überzeugt. Petrosyan folgt als ÖRKÖ-Vorsitzender auf den Wiener katholischen Domdekan Rudolf Prokschi. Dieser hatte bei der letzten ÖRKÖ-Vollversammlung betont, dass sich die Kirchen den Luxus nicht mehr leisten könnten, nur auf die eigene Konfession zu pochen. Dem könne er sich nur voll und ganz anschließen, so Petrosyan.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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