Positionen - Karl Veitschegger
Viva il Papa
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„Es gibt Päpste, über die Gott sich freut, solche, die er akzeptiert, und solche, die er erträgt.“ Das soll der Kirchenhistoriker Angelo G. Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., gesagt haben. Er kannte die Papstgeschichte gut und wusste, wovon er sprach.
Der Heilige Geist inspiriert die Kardinäle, zwingt sie aber nicht, einen guten Papst zu wählen. Nun haben sie den Amerikaner Robert Prevost gewählt: Leo XIV. Die meisten wohl, weil er den pastoralen Kurs seines Vorgängers Franziskus fortsetzen will, andere vielleicht, weil er als Bischof in Peru Gender-Studies kritisierte und konservativen Positionen nicht abhold war.
Ein Papst kann heute nicht mehr automatisch mit dem Gehorsam des Kirchenvolkes rechnen. Er muss zuhören können, mitreden lassen, konfliktfähig sein, lernen, überzeugen. Leo XIV. scheint wichtige Voraussetzungen dafür zu haben. Jedenfalls will er, wenn man seine ersten Worte als Papst ernst nimmt, eine offene, barmherzige, synodale Kirche, die die Anliegen Jesu heute mutig umsetzen will.
Ich traue ihm zu, ein Brückenbauer zu werden, ein Papst, „über den Gott sich freut“ und dem die Menschen vertrauen. Meine Enkel (4 und 6 J.) sind jedenfalls von seinem ersten Auftritt angetan. Sie wollen jetzt auch Papst werden.
Karl Veitschegger
redaktion@sonntagsblatt.at
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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