Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Feinsinnig und elegant
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Den Abend der Bekanntgabe des neuen Papstes am 8. Mai erlebe ich mit 40 JournalistInnen bei einer öffentlichen TV-Übertragung in Salzburg.
Spannend sind die Minuten, bevor sich der dunkelrote Vorhang auf der Mittelloggia des Petersdoms öffnet. Wer wird es sein, wie wird er sich zeigen?
Ich erinnere mich an manche medialen Spekulationen in den Tagen zuvor, und bald nach der Papstwahl sind Medien voll auch mit Vermischt-Interessantem: etwa dass Robert Francis Prevost aus einer Familie mit französischen, italienischen und kreolischen Wurzeln stammt, dass er Mathematik studierte, dass er Ziegenfleisch, Ente mit Reis und Ceviche (eine peruanische Spezialität aus rohen Meeresfrüchten) liebt. Schließlich spiele der neue Papst gerne Tennis, erfahre ich.
Es ist erstaunlich, wie die Papstwahl selbst kirchenkritische Medien fasziniert.
Feinsinnig führte Leo XIV. bei seiner Audienz die Journalisten zum ersten wichtigen Wort seines Pontifikates (Friede), und er dankte ihnen für ihre Arbeit für „Frieden und Menschenrechte“. Elegant ermunterte er sie zu einer fairen Berichterstattung: „Vielen Dank daher für Ihren Beitrag, um über Stereotypen und Klischees hinauszugehen, durch die wir oft das christliche Leben und das Leben der Kirche selbst interpretieren.“ – Der Papst scheint ein gutes Gespür für die Medienwelt zu haben.
Heinz Finster, Geschäftsführer
heinz.finster@sonntagsblatt.at
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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